Die Wahrscheinlichkeit, sich jemals in lebensbedrohlichen Gefahrensituationen wiederzufinden, ist glücklicherweise äußerst gering. Dennoch kann es nicht schaden, darüber Bescheid zu wissen, wie man sich in jenen Situationen verhalten muss, in denen Sekunden über Leben und Tod entscheiden könnten. Darum erfährst du hier, wie du die folgenden 10 brenzligen Situationen unbeschadet bewältigen bzw. einer betroffenen Person helfen kannst.
1. Anaphylaktischer Schock
Eine allergische Reaktion kann im schlimmsten Fall zu einem lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock werden. Dabei verengen sich die Atemwege, das Atmen fällt schwer. Wichtig ist es, zunächst Ruhe zu bewahren und den Auslöser – wie beispielsweise den Bienenstachel – zu entfernen. Ist ein Adrenalin-Autoinjektor oder ein Antihistaminikum griffbereit, sollte dieses zügig angewendet und anschließend sofort der Notruf (112) gewählt werden. Bis dieser eintrifft, muss die betroffene Person unbedingt in die stabile Seitenlage gebracht werden. Bei Bewusstlosigkeit und Atemstillstand sind Wiederbelebungsmaßnahmen wie eine Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung vonnöten.
2. Kohlenmonoxidvergiftung
Kohlenmonoxid (CO) ist geruchlos und dadurch besonders gefährlich. Defekte Öfen, Gasthermen, Heizstrahler und Kamine bergen so eine große, tödliche Gefahr. Denn Kohlenmonoxid haftet sich an das Hämoglobin im Blut und blockiert so die Sauerstoffaufnahme. Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Benommenheit und Kurzatmigkeit sind die Folge. Innerhalb weniger Minuten kann der CO-Gehalt im Blut bei über 60 % liegen, was schließlich zum Tod führt. Bei Verdacht auf eine Kohlenmonoxidvergiftung sollten daher umgehend alle Geräte ausgeschaltet, die Fenster geöffnet und das Haus verlassen werden.
Um von vornherein auf Nummer sicher zu gehen, kann ein CO-Melder installiert werden, der den Hausbewohner mittels Alarm unverzüglich über einen kritischen Kohlenmonoxidgehalt informiert.
3. Eiseinbruch
Jeden Winter warnt die Feuerwehr davor, gefrorene Gewässer zu betreten. Und dennoch sterben in Deutschland jährlich etwa 100 Menschen aufgrund eines Eiseinbruchs. Eine realistische Chance, sich selbst aus dem eiskalten Wasser zu retten, besteht nämlich nur innerhalb der ersten Minuten nach dem Einbruch. Danach macht die Kälteeinwirkung auf den Körper eine Selbstrettung quasi unmöglich.
Unmittelbar nach dem Einbruch sollte demnach versucht werden, sich am Eis der Bruchstelle hochzuziehen und in Bauchlage zum Ufer zu kriechen. Bricht das Eis jedoch weiter ein und ist ein Hochziehen nicht möglich, sollte man es zügig mit den Fäusten einschlagen, um so näher zum Ufer zu gelangen.
4. Erfrierung
War man zu lange bei Minusgraden unterwegs und fühlen sich einige Körperteile bereits kalt und schmerzhaft an, können das mögliche Erfrierungserscheinungen sein. Um von der Unterkühlung keine Folgeschäden davonzutragen, ist es wichtig, sich unverzüglich in eine warme Umgebung zu begeben. Anliegende Kleidung sollte anschließend entfernt und durch dicke Wolldecken ersetzt werden.
Warme, zuckerhaltige Getränke helfen, den Körper von innen aufzuwärmen und ihn mit der nötigen Energie zu versorgen, die er durch die Kälte verloren hat. Bei starken Erfrierungserscheinungen sollte der Körper langsam in einem Wannenbad erwärmt werden – allerdings sollte die Wassertemperatur 40 °C nicht übersteigen.
5. Auto unter Wasser
Wer mit seinem Auto in ein Gewässer fällt, sollte sich direkt nach dem Aufprall abschnallen und das Fahrzeug über das Fenster oder das Schiebedach verlassen. Die Türen werden sich nämlich durch den Wasserdruck nicht mehr öffnen lassen. Die Elektronik funktioniert jedoch noch für einen kurzen Moment, um die Fenster elektrisch runterzufahren.
Zwar lassen sich die Türen durch den ausgeglichenen Wasserdruck wieder öffnen, sobald das Auto vollständig mit Wasser gefüllt ist, allerdings sollte darauf nur zurückgegriffen werden, wenn es dir vorher wirklich nicht möglich war, das Fahrzeug zu verlassen. Denn je länger du im Fahrzeug verharrst, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, zu ertrinken.
6. Pilzvergiftung
Eine Pilzvergiftung kann Brechdurchfall, Bauchschmerzen, Kreislaufprobleme und Halluzinationen verursachen und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Daher ist es wichtig, die Symptome nach dem Verzehr richtig zu deuten und zeitnah den Notruf zu wählen.
Auch die Pilze, die gegessen wurden, oder das Erbrochene sollte sichergestellt werden, damit der Arzt eine schnelle Diagnose stellen und entsprechend handeln kann. Von einem selbst herbeigeführten Erbrechen raten Mediziner jedoch ab, da die Giftstoffe so nicht aus dem Körper transportiert werden können und es nur unnötigen Stress für den Körper bedeutet.
7. Stark blutende Wunde
Im Körper eines erwachsenen, gesunden Menschen fließen etwa 5 bis 8 Liter Blut. Bei einem Blutverlust von nur einem Liter herrscht bereits Lebensgefahr. Daher muss bei einer stark blutenden Wunde schnell gehandelt werden. Die betroffene Person sollte sich umgehend in eine liegende Position begeben.
Kleidung muss an der entsprechenden Stelle sofort entfernt werden. Auf die offene Wunde wird dann ein steriles Material wie etwa eine Binde gedrückt, um den Blutfluss zu verlangsamen und letztlich zu stoppen. Blutet die Wunde zu stark und fällt es schwer, sie unter Kontrolle zu bekommen, ist der Notruf zu wählen.
8. Schlangenbiss
In Deutschland gibt es glücklicherweise nur eine Handvoll Schlangenarten – von denen nur zwei giftig sind. Das sind zum einen die Kreuzotter und zum anderen die Aspisviper. Wird man von ihnen gebissen, kann das Nerven- und Muskelschäden, aber auch Blutgerinnungsstörungen und Kreislaufprobleme verursachen. Anders als in Filmen praktiziert, sollten Schlangenbisse jedoch niemals ausgesaugt werden. Wichtig ist es, den Notruf zu wählen und Ruhe zu bewahren, da durch Panik der Puls in die Höhe schnellt und sich das Gift so schneller im Körper verbreitet.
9. Wildschweinbegegnung
Wildschweine sind an sich friedliche Tiere. Begegnen möchte man ihnen dennoch nicht unbedingt. Mit ihren 200 kg Körpergewicht und den scharfen Eckzähnen können sie in bestimmten Situationen nämlich doch zu einer echten Bedrohung werden. Ist die Bache etwa mit ihren Frischlingen unterwegs, verteidigt sie diese, wenn nötig mit ihrem Leben.
Solltest du auf ein Wildschwein mit Frischlingen treffen, solltest du Ruhe bewahren und dich langsam zurückziehen. Behalte dabei das Tier stets im Auge. Wegrennen wird hier nicht empfohlen, da ruckartige Bewegungen das Wildschwein irritieren und es unnötig aggressiv machen. Halte Ausschau nach einem Hochsitz oder einem Baum, auf den du klettern kannst. Dort findest du Schutz, bis das Wildschwein von selbst wieder verschwindet.
10. Haiangriff
Auch in der deutschen Nord- und Ostsee gibt es Haie. Zwar sind Haiattacken auf den Menschen eher selten, dennoch kommen sie vor. Bei einer Begegnung mit einem Hai solltest du vermeiden, panisch mit den Beinen zu strampeln. Halte ihn stattdessen im Blick und wende ihm niemals den Rücken zu. Meist ist der Hai nur neugierig, sodass er nach wenigen Minuten weiterzieht.
In Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass der Hai dennoch nicht von dir ablässt. Dann ist es sinnvoll, sich zu wehren und ihm zu zeigen, dass er es nicht mit einem hilflosen Fisch zu tun hat. Ein Tritt gegen die Kiemen oder auf die Augen signalisieren dem Hai, dass du keine leichte Beute bist und schüchtern ihn ein, sodass er sich letztlich zurückzieht.
Die aufgezeigten Situationen sind absolute Horrorvorstellungen, die in deinem Leben hoffentlich niemals Realität werden. Doch solltest du dich jemals in einer solchen Gefahrensituation befinden, weißt du nun, was zu tun ist.
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Quelle: brightside
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