6.) Gladiatorenblut gegen Epilepsie
Opferblut galt damals in nahezu allen Kulturen als geweihte Substanz und wurde deshalb auch als Zaubermittel verwendet. Im alten Rom glaubte man, dass das Trinken des Blutes erschlagener Gladiatoren ein Heilmittel gegen Epilepsie – eine im Altertum vielfach unverstandene, „dämonische“ und vor allem nicht therapierbare Krankheit – sei. Patienten mit Epilepsie gab derlei Magie natürlich Hoffnung. Nach dem Verbot der Gladiatorenkämpfe um 400 n. Chr. trat das Blut zum Tode Verurteilter, häufig Geköpfter, die Nachfolge als Wundermittel an und konnte sogar bis ins angehende 20. Jahrhundert als vermeintliche Heilmethode nachgewiesen werden.