Spinnen essen im Schlaf, lange auf Toilette sitzen, etc.: Es gibt Situationen und Dinge im Alltag, die wahrscheinlich jeder mal oder regelmäßig beobachtet, ohne nach dem Warum zu fragen – oder sich nicht zu fragen wagt. Dazu gibt es kolportierte Aussagen und Gerüchte, die ungefragt übernommen werden. Um genau diese Fragen soll es hier gehen, so abseitig sie bisweilen auch sein mögen.
Auch wenn sich einiges nicht wissenschaftlich oder eindeutig klären lässt, führen die Antworten auf die zehn folgenden abseitigen Fragen hoffentlich zu Aha-Momenten und Erkenntnissen.
Man hat ein paar Biere in der Kneipe getrunken, den ersten Toilettengang so weit wie möglich verzögert, doch irgendwann kann man es nicht mehr halten. Das müssen doch Unmengen sein, oder wieviel Urin fasst die Blase? Tatsächlich fasst die Harnblase aber weniger als man glaubt, auch wenn die Angaben dazu sehr unterschiedlich sind. Im Durchschnitt enthält die Blase bei einsetzendem Harndrang nur etwa 300-400 ml, also ein kleines Bier. Kein Wunder, dass man an Barabenden so oft aufs Örtchen verschwinden muss. Wobei es in manchen Fällen auch ein Liter oder etwas mehr sein kann. Wenn man so lange mit dem Urinieren wartet, ist das für den Körper allerdings bedenklich.
Es ist die Horrorvorstellung vieler: Man liegt selig schnarchend im Bett und – angeblich – durchschnittlich achtmal im Jahr krabbelt einem eine Spinne in den Mund und man verschluckt sie. So schlimm wäre der proteinreiche Zusatzsnack sicherlich nicht für den Körper. Allerdings ist es ein Mythos, dass das wirklich passiert. Hausspinnen verkriechen sich lieber in eine Ecke an der Wand und warten dort auf ihr eigenes Abendbrot in Form von Mücken oder Fliegen. Auf unseren Betten herumzukrabbeln reizt sie nicht im Geringsten, denn dort gibt es schlicht und einfach nichts zu Essen. Außerdem sind die Achtbeiner sehr empfindlich und halten schon allein wegen der Vibrationen unserer Atmung und anderer Bewegungen Abstand.
Tipp: Lies hier, was passiert, wenn man Spinnen wegsaugt.
Jeder Mensch hat seine eigene Darmflora und somit seine eigene Duftnote, so individuell wie ein Fingerabdruck. Weil einem die eigenen Ausdünstungen vertraut sind, kann man deren Gerüche wesentlich besser ertragen, als die anderer Menschen. Außerdem ist man beim eigenen Lüftchen darauf vorbereitet, dass gleich etwas Bemerkenswertes kommen kann.
Übrigens: Hier kannst du nachlesen, warum es der Beziehung guttun kann, vor dem Partner zu pupsen.
Ganz einfach: Nur dort, auf dem Porzellanthron, hat man seine Ruhe, ohne sich rechtfertigen zu müssen. Diese Momente gehören nur dir allein. In einer britischen Studie gaben stolze 25 % der Männer an, ihren Alltag nicht ohne ihre privaten halben Stündchen auf dem Örtchen bewältigen zu können. 14 % gestehen gar, auf dem Klo Lesestoff oder Essen zu verstecken!
Man kann es ständig am Gleis beobachten: Sobald sich der Zug dem Bahnsteig nähert, bewegen sich die bis dahin unbeweglich Wartenden wie ferngesteuert in Fahrtrichtung, ohne dass ihnen das irgendeinen Vorteil bringt. Schließlich wissen die Wenigsten, wo sich die Türen befinden werden. Und die Profi-Pendler, die täglich am selben Zug stehen, müssten die Positionen genau kennen und könnten sich dort von Anfang an postieren. Was die Wenigsten tun.
Für dieses kuriose Phänomen scheint es keine wissenschaftliche Erklärung zu geben, deshalb stützen wir uns auf eine kleine Umfrage. Es ist demnach der Herdentrieb, die Sorge, etwas zu verpassen. Ferner will man zuerst bei der Tür sein oder bei den vorderen Wagen. Steht der Zug still, stellt sich schon die nächste Frage, warum viele Menschen nicht in der Lage sind, erst aussteigen zu lassen, bevor man sich reinzwängt.
Es ist einer der Modesprüche der letzten Jahre: „Hast du Lack gesoffen?“ Mit dieser Metapher möchten die Menschen zum Ausdruck bringen, dass eine Äußerung oder Tätigkeit anderer aus ihrer Sicht völlig blöd ist. Geht man nach der Häufigkeit des Satzes, dürfte der Pro-Kopf-Verbrauch oral konsumierter Lacke ziemlich hoch sein. Sollte jemand aber tatsächlich einmal Lack saufen, wäre er wohl kaum in der Lage, irgendwelchen Blödsinn zu verzapfen, sondern wäre vielmehr damit beschäftigt, sein Leben zu retten. Abgesehen von einem Rauschzustand drohen nämlich Kreislaufstörungen und Organschäden. Das Giftinformationszentrum empfiehlt, bei Symptomen durch Lack-Konsum oder Einatmen der Dämpfe sofort den Notruf 112 zu kontaktieren!
Besser man verwendet die Farbe für ihren eigentlichen Zweck. Deshalb findest du hier wertvolle Malertipps.
Ein zeitloses Phänomen ist der spuckende Jugendliche. Vorzugsweise an der Haltestelle hinterlässt er weißliche Schleimpfützen, sehr beliebt auch in Verbindung mit Zigarettenkippen. Er sitzt dabei natürlich nicht auf der dafür vorgesehenen Fläche, sondern macht es sich auf der Rückenlehne der Bank (un)gemütlich. Aber was soll das – ist es ein Statement á la „Ich spucke auf die Welt“, ist es ein Problem mit den Speicheldrüsen, ist es der Glaube, dadurch besonders cool zu sein?
Auf jetzt.de wird versucht, diese Frage zu klären. Demnach ist es u.a. ein subversiver Akt. Wenn z.B. kollektiv der Schulhof bespuckt wird, ist der Lehrer machtlos. Man will Ekel auslösen, man will sein Revier markieren. Und irgendwann ist es Routine und der Körper produziert vermehrt den benötigten Speichel, der dann wiederum an die Luft möchte.
Das hat sicherlich ein paar brennende Fragen beantwortet – auch, wenn man sie sich nicht gestellt hat. Vielleicht sieht man die Welt jetzt mit etwas anderen Augen.
Quellen: fitforfun, geo, insenio, youtube/#funk
Vorschaubild: ©Media Partisans