Eine gesunde Darmflora ist für den gesamten Organismus wichtig. Im Darm werden Nährstoffe absorbiert und Mineralstoffe, Wasser und Vitamine aufgenommen. Außerdem ist der Darm ein wichtiger Teil des Immunsystems. Doch was ist, wenn der Darm aus dem Gleichgewicht geraten ist? Weltweit leiden mehr als 40 % der Bevölkerung unter Darmproblemen.
Neben den klassischen Symptomen wie Verstopfung, Blähungen oder Krämpfen äußern sich Magen-Darm-Erkrankungen auch durch andere Anzeichen. Diese früh genug zu erkennen und richtig zu deuten, ist wichtig.
8 ungewöhnliche Symptome, die auf Darmprobleme hindeuten
1. Brüchige Nägel
Spröde und brüchige Nägel können darauf hinweisen, dass nicht genügend Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen werden. Es ist nicht nur wichtig, was man isst, sondern auch, was der Darm davon aufnehmen kann. Bei einer geschädigten Darmflora kann der Darm die Nahrungsmittel nicht ausreichend verarbeiten und es kann zu einem Mineralstoffmangel kommen.
2. Juckreiz auf der Haut
Juckende Haut assoziiert man vorrangig mit einer Allergie. Der Juckreiz kann aber auch auf ein Darmproblem hinweisen. Ist der Darm durchlässig, treten nicht ausreichend verdaute Nahrungsmittelteilchen in den Blutkreislauf ein und führen zu einer Toxizität im Körper. Das Immunsystem reagiert darauf mit allergischen Prozessen, die zu Juckreiz, Entzündungen und Schwellungen führen. In einem solchen Fall solltest du einen Arzt aufsuchen, um die Symptome untersuchen zu lassen.
3. Schwache Knochen
Wer sich öfter Knochenbrüche zuzieht, kann Probleme mit dem Darm haben. Nimmt dieser die Mineralstoffe nicht richtig auf, kann es zu einem Vitaminmangel oder Mangel an Kalzium und Magnesium kommen, der schwache Knochen zur Folge hat. Ein Arzt kann dir helfen, den Ursachen auf den Grund zu gehen.
4. Angst oder Übermüdung
Ein kranker Darm macht sich häufig auch am Gemütszustand bemerkbar. Bist du ständig müde und erschöpft, kann dies auf ein Reizdarmsyndrom hinweisen. Aber auch die psychische Gesundheit kann durch Darmprobleme beeinträchtigt werden. Depressionen und Ängste können Folge einer gestörten Darmflora sein. Bist du oft müde oder leidest vermehrt an Ängsten, kann es sich lohnen, die Ernährung umzustellen und mehr Wasser zu trinken. Nichtsdestotrotz solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, um die Symptome abklären zu lassen.
5. Chronische Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
Halsschmerzen sind oft Teil einer Erkältung. Treten sie allerdings immer wieder ohne ersichtlichen Grund auf, könnte das auf ein Magen-Darm-Problem hindeuten. Bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit gelangt Magensäure in die Speiseröhre, was zu Halsschmerzen und Problemen beim Schlucken führt. Im schlimmsten Fall kann der Reflux sogar Zahnfleischentzündungen und Mundgeschwüre auslösen. Sprich deshalb mit deinem Hausarzt darüber, um die Symptome zu lindern.
6. Kribbeln in Fingern und Füßen
Kribbeln deine Hände und Füße häufig ohne ersichtlichen Grund, kann eine Zöliakie, also eine chronische Entzündung der Dünndarmschleimhaut, daran schuld sein. Die durch eine Glutenunverträglichkeit verursachte Autoimmunerkrankung beschränkt sich nicht nur auf den Darm, sondern betrifft auch andere Organsysteme und kann auch zu neurologischen Störungen führen. Beobachte, ob du noch weitere Symptome einer Zöliakie aufweist, und sprich gegebenenfalls mit einem Arzt darüber.
7. Rote, entzündete Augen
Rote und entzündete Augen können ein Anzeichen der Darmerkrankung Morbus Crohn sein. Bei der Erkrankung entzünden sich Teile des Verdauungstraktes, was zu heftigen Bauchkrämpfen, Durchfall und Erbrechen führt, aber auch andere Symptome auslösen kann. Zwar gibt es keine Heilung, aber die Erkrankung kann mit der Unterstützung eines Arztes gemildert werden.
8. Rückenschmerzen
Plagen dich immer wieder Rückenschmerzen ohne erkennbaren Grund? Dann kann der Darm der Auslöser sein. Das Reizdarmsyndrom oder auch andere Störungen des Verdauungstraktes können für Rückenschmerzen verantwortlich sein. Wende dich für Behandlungsoptionen an deinen Arzt.
Wie bekomme ich den Darm wieder fit?
Eine gesunde Ernährung, wenig Stress und der Verzicht auf Antibiotika tragen dazu bei, den Darm gesund zu halten. Auch eine Darmsanierung kann sinnvoll sein, um ihn wieder fit zu bekommen. Zusätzlich kannst du deinem Darm mit fermentierten Lebensmitteln oder der Einnahme von Probiotika helfen. Dadurch wird die angesiedelte Darmflora bereichert und die „guten“ Bakterien können sich vermehren.
Auch wenn du dich womöglich schämst, über deine Darmprobleme zu sprechen, solltest du sie nicht vernachlässigen, sondern genau im Blick behalten. Stellst du bei dir eines oder mehrere der hier aufgezählten Symptome fest, solltest du immer auch deinen Darm als möglichen Auslöser in Betracht ziehen und ggf. einen Arzt aufsuchen.
Weitere spannende Gesundheitsthemen finden sich hier:
- Wie kann man den Darm reinigen? 4 Alternativen zum Einlauf
- 6 mögliche Symptome und Folgen von Vitamin-D-Mangel
- 5 Tipps, wenn Stresssituationen deine Verdauung beeinflussen
- Was kann man gegen Hämorrhoiden machen? 5 Hausmittel
- Kokosnussöl als Wunderwaffe gegen Darmkrebs entdeckt
Quellen: schönheitundnatur, infranken, arktisbiopharma
Vorschaubilder: ©stock.adobe.com – Alessandro Grandini ©flickr/Jo Jakeman ©stock.adobe.com – Pixel-Shot