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Es ist schon seltsam: Glühbirnen werden durch Energiesparlampen ersetzt, Röhrenbildschirme weichen effizienten Flachbildschirmen, Geschirrspüler unter Energieeffizienzklasse A+ dürfen gar nicht mehr verkauft werden – und dennoch sinkt der jährliche Energieverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts nur minimal.
Ist Energiesparen also überhaupt sinnvoll?
Das Paradox ist schon lange bekannt. Bereits 1866 brachte es der Ökonom William S. Jevons auf den Punkt: Technik, die wenig Energie verbraucht, führt zu höherem Energieverbrauch. Damals waren es die Dampfmaschinen, die umso häufiger eingesetzt wurden, je weniger Kohle sie verbrauchten. Heute fährt mancher mit seinem Elektro-Auto Strecken, für die er früher das Fahrrad genommen hätte, und gibt auf der Autobahn mit „grünem Gewissen“ Vollgas.
Zum Glück ist Jevons’ Beobachtung keine Gesetzmäßigkeit. Mit dem richtigen Bewusstsein kann jeder Einzelne seine Stromkosten zu Hause senken, ohne auf Komfort zu verzichten. Hier sind ein paar Tipps und Kniffe, die dabei helfen.
1.) Handtuch im Trockner
Ein Wäschetrockner ist eine feine Sache: Man wirft die nasse Kleidung hinein, drückt auf einen Knopf und kann sie noch am selben Tag in den Schrank räumen. Leider verbraucht das Gerät etliches an Strom. Die Trocknungszeit – und damit den Verbrauch – kannst du jedoch reduzieren, wenn du der Wäsche ein trockenes Handtuch mitgibst. Das nimmt die Nässe auf und verteilt sie auf eine größere Fläche, wodurch sie schneller verdunsten kann. Auch Tennisbälle, die den Schleudervorgang unterstützen, verkürzen den Trocknungsprozess.
Am meisten Energie spart natürlich das Trocknen an der Luft. Hilfreiche Tipps, wie das auch an nassen Tagen gelingt, findest du hier.
2.) Eier im Wasserkocher
Ein Wasserkocher verbraucht 50 % weniger Strom als ein Topf auf der Herdplatte. Egal, ob du Kartoffeln oder Eier kochst, solltest du das Wasser daher erst im Wasserkocher erhitzen und dann in den Topf gießen. Schnellkochende Nudeln wie Spaghetti braucht man oft bloß mit kochendem Wasser übergießen und dann bei geringer Wärmezufuhr ziehen lassen – so kocht auch nichts über. Manch einer kocht seine Eier gleich im Wasserkocher. Damit sich dieser nicht automatisch ausschaltet, brauchst du meistens einfach nur den Deckel zu öffnen, sobald es blubbert.
3.) Kühlschrank aus der Sonne
Kühl- und Gefrierschrank gehören zu den größten Stromfressern im Haushalt. Das liegt daran, dass sie Tag und Nacht ununterbrochen laufen. Dennoch kannst du auch hier kräftig sparen. Allein die Standortwahl sollte gut bedacht sein. Stehen die Geräte nahe am sonnigen Fenster oder neben dem Herd, müssen sie sich mehr anstrengen, um niedrige Temperaturen zu erreichen. Ein kühler Standort ist besser. Zur Wand sollte dabei genügend Platz sein, damit die warme Abluft optimal entweichen kann.
4.) Styropor im Fach
Auch im täglichen Umgang mit dem Kühlschrank kannst du Fehler vermeiden. So ist es sinnvoll, Lebensmittel immer an denselben Platz zu räumen. Dann findest du sofort, was du suchst, und die Kühlschranktür muss nicht unnötig lange offen stehen. Mit ein paar Tricks bekommst du ganz unkompliziert Ordnung in deine Lebensmittel. Ist dein Kühlschrank für gewöhnlich eher spärlich gefüllt, kannst du den freien Platz mit Styropor auffüllen, damit beim Aufmachen weniger Kaltluft entweicht. Was du sonst noch beim Einräumen beachten solltest, erfährst du hier.
5.) Zu große Herdplatte
Nicht immer passt das Kochgeschirr exakt auf die Herdplatte. Sehr häufig liest man da den Rat, lieber einen großen Topf auf eine kleine Platte zu stellen, damit keine Energie verschwendet wird. Doch das ist ein Trugschluss. Die Energie, die für eine zu große Heizspirale gebraucht wird, ist nämlich viel geringer als die Mehrenergie, die für das Erwärmen eines zu großen Suppentopfes aufgewendet werden müsste. Bei Induktionsherden gibt es das Problem freilich nicht, da hier die Hitze im Topf entsteht.
6.) Deckel drauf
Bei einem offenen Topf entweicht 30 % der Wärme ungenutzt nach oben. Mit einem Deckel sparst du folglich eine Menge Energie. Noch effizienter ist ein Schnellkochtopf: Der verbraucht im Vergleich zu einem Topf mit Deckel sogar nur die Hälfte an Energie. Ansonsten lohnt es sich, bei zeitaufwändigen Gerichten die Herdplatte frühzeitig abzuschalten und die Restwärme zu nutzen. Auch sollten die Töpfe – wenn möglich – eher breit als hoch sein sowie eben auf der Herdplatte aufliegen. Es sind oft die ganz banalen Dinge, die entscheiden.
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7.) Im Turm kochen
Schon früher war Energiesparen angesagt. In vielen Küchen wurde daher „im Turm“ gekocht. Dabei werden die Töpfe übereinandergestapelt, wodurch die Abwärme effektiv genutzt wird: Die kochenden Kartoffeln wärmen so zum Beispiel den Spinat. Diese Technik braucht etwas Übung, da du die unterschiedlichen Garzeiten einberechnen musst. Aber überlegenswert ist dieser Trick allemal.
8.) Nicht vorheizen
In beinahe jedem Rezept steht, man solle den Backofen vorheizen. Dabei ist das in den meisten Fällen überflüssig. Der Kuchen muss zwar etwas länger ausharren, wenn man ihn in die noch kalte Röhre schiebt, dafür nutzt du schon die Anwärmhitze. Umgekehrt solltest du auch die Restwärme für dich arbeiten lassen: Bei 40 Minuten Backzeit kann man den Ofen in der Regel bereits nach 30 Minuten abschalten. Lediglich bei Kurzgebackenem, wie dünnen Pizzen oder Mürbeteig, ist Vorheizen wichtig. Übrigens: Umluft spart im Vergleich zu Ober- und Unterhitze 40 % Energie ein, da hierbei niedrigere Temperaturen notwendig sind.
9.) Brötchen auf den Toaster
Wenn du nur wenige Brötchen aufbacken möchtest, lege sie lieber auf den Toaster als in den Ofen. Das spart bis zu 70 % Energie! Dasselbe gilt für den Mikrowellenherd: Auch der arbeitet bei kleinen Mengen effizienter als die Bratröhre. Willst du dagegen viele Brötchen bzw. mehrere Teller aufwärmen, bist du mit dem Backofen besser beraten.
10.) Zugluftschlange
Der mit Abstand größte Posten des jährlichen Energiebedarfs fällt innerhalb weniger Monate an: Zwei Drittel der Gesamtenergie brauchen wir fürs Heizen. Richtiges Heizen macht sich da in jedem Geldbeutel positiv bemerkbar. Eine Zugluftschlange ist ebenso ein altbekannter wie altbewährter Kniff. Machen sich die Heizkosten nicht direkt auf der Stromrechnung bemerkbar, tut das die Umwälzpumpe schon. Eine veraltete Pumpe wird schnell zum größten Stromfresser im Haushalt, für Hausbesitzer kann sich ein Austausch also durchaus lohnen.
11.) An/aus
Induktionsherde, WLAN-Router, Fernseher – technische Geräte sind heutzutage rund um die Uhr empfangsbereit. Manche haben nicht einmal mehr einen Standby-Schalter: Netzteile von Laptops, Dimmer mit Fernbedienung und Satellitenschüsseln ziehen ständig unbemerkt Strom. Hierdurch entstehen allein in Deutschland jedes Jahr Kosten von 4 Milliarden Euro – das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von Berlin und Hamburg zusammen. Allein die Stromkosten für eine „ausgeschaltete“ Stereo-Anlage belaufen sich auf 53 Euro im Jahr.
Steckdosenleisten mit Schalter sind daher eine tolle Sache, um Geräte tatsächlich vom Netz zu nehmen, wenn sie nicht gebraucht werden. Dazu gehört auch der leere Kühlschrank, wenn man in den Urlaub fährt. 14 % der sogenannten Leerlaufverluste gehen übrigens auf das Konto von Untertisch-Durchlauferhitzern, die in vielen Wohnungen für das Warmwasser an der Spüle sorgen. Hier kann man einen Zwischenschalter einbauen.
Elektrische Zahnbürsten, Kartenspiele auf dem Smartphone, Schrittzähler beim Joggen – der Versuch, den steigenden Energiebedarf einzudämmen, erscheint wie ein Kampf gegen Windmühlen. Bei den vielen kleinen Geräten fällt der Stromverbrauch kaum auf. Der macht sich erst hinterher bemerkbar, wenn man mit großen Augen die Stromrechnung überfliegt.
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