Jeder Mensch weiß, dass beispielsweise zu wenig Schlaf und zu viel (fettiges) Essen ungesund sind. Aber es gibt auch Dinge, die unserer Gesundheit schaden, ohne dass wir davon wissen. Denn einige alltägliche Angewohnheiten, wie Niesen oder Kaugummikauen, bergen die Gefahr, unangenehme Folgen für den menschlichen Körper zu haben.
Der folgende Artikel klärt auf, welche bewussten und unbewussten Angewohnheiten unsere Gesundheit gefährden, und wie man sich vor den Folgen schützen kann.
1. Zu viele Kaugummis kauen
Die harmlos scheinende Süßigkeit kann erhebliche Schäden hervorrufen. Nur gelegentliches Kaugummikauen, z.B., um den Geschmack des Mittagessens vor einem Meeting oder einem Vorstellungsgespräch zu vertreiben, ist freilich unbedenklich.
Täglicher Kaugummigenuss jedoch kann vor allem die Produktion des Speichels erhöhen, welcher im weiteren Verlauf den Zahnschmelz angreift. Dadurch werden die Zähne poröser und anfälliger für Karies.
Zudem wird der Magen durch eine höhere Speichelzufuhr zur Produktion von Magensaft stimuliert. Durch einen Überfluss an Magensaft können Entzündungen oder sogar Geschwüre im Verdauungstrakt hervorgerufen werden. Daher sollte man davon absehen, vor den Mahlzeiten Kaugummi zu kauen.
2. Haare zu heiß waschen
Nach einem anstrengenden Tag wünscht man sich nichts sehnlicher als eine heiße Dusche. Dabei sollte man aber aufpassen, dass man seine Haare nicht zu lange unter den vermeintlich wohltuenden Wasserstrahl hält. Denn dieser kann, wenn er denn sehr heiß ist, die Kopfhaut verbrennen und auch sonst dafür sorgen, dass den Talgdrüsen Fett entzogen wird und das Haar spröde und trocken wird.
Außerdem kann zu heißes Duschen Kopfschmerzen und Schwindel herbeiführen. Bei jedem Duschgang die Temperatur ein wenig zu reduzieren, kann helfen, sich an niedrigere Temperaturen zu gewöhnen.
3. Auf Wunden pusten
Nachdem sie sich in den Finger geschnitten haben, neigen viele Menschen dazu, das Blut erst einmal abzulecken oder auf die Wunde zu pusten. Dies ist jedoch schlecht für die Wundheilung.
Denn im menschlichen Mundraum befinden sich etwa 600 verschiedene Arten von Mikroorganismen. Einige können bei Kontakt mit einer offenen Wunde die Heilung erheblich erschweren oder sogar dafür sorgen, dass sich die Stelle entzündet. Nach dem Säubern der Wunde mit Wasser sollte man sie verbinden oder sich (bei größeren Wunden) von einem Arzt behandeln lassen.
4. Im Liegen lesen
Viele Menschen lesen abends im Bett vor dem Einschlafen noch ein wenig. Dabei sollte man jedoch beachten, dass die gemütlichste Körperhaltung nicht immer die beste ist. Man sollte immer aufrecht sitzen und das Buch nicht zu nah an die Augen halten. Niemals sollte man (auf dem Bauch) liegend lesen. Dies führt nämlich zu einer Fehlhaltung des Nackens und kann schmerzhafte Folgen haben.
5. Zahnstocher benutzen
Obwohl in vielen Restaurants Zahnstocher für die Gäste bereitstehen, sollte man die Finger von ihnen lassen. Denn die spitzen Holzstäbchen können das empfindliche Zahnfleisch verletzen und Entzündungen verursachen. Zahnärzte empfehlen Zahnseide, da diese die Zahnzwischenräume schonender reinigt. Es sei daher empfohlen, immer ein Päckchen Zahnseide bei sich zu haben, um nach dem Essen nicht von etwaigen Zahnstochern „verführt“ zu werden.
6. Niesen unterdrücken
Eine gefährliche Angewohnheit ist das Unterdrücken des Niesreizes. Nicht nur verhindert man damit die Ausschüttung von Bakterien aus dem Körper, sondern unterdrückt auch die Freisetzung beachtlicher Energiemengen. Schließlich entlädt sich der aufgebaute Druck mit einer Geschwindigkeit von bis zu 180 km/h. Beim Unterdrücken wird diese ganze Energie in den Körper umgeleitet und kann das Trommelfell und die Speiseröhre belasten oder sogar verletzen.
7. Toilettengang unterdrücken
Ebenso wie den Niesreiz sollte man den Gang zur Toilette nicht zu lange hinauszögern. Denn die Muskeln von Blase und Darm werden strapaziert, sodass es zu einer Blasenentzündung oder Verstopfung kommen kann, wenn diese überlastet werden. Dies ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch in anderen gesundheitlichen Folgen wie einer Blutvergiftung resultieren.
8. Flüstern
Wenn man nicht offen und in normaler Lautstärke sprechen kann, sollte man laut Gesangslehrer Robert Sataloff lieber schweigen. Denn Flüstern ist keine gesunde Alternative der Kommunikation, da die meisten Menschen dabei ihre Stimmbänder überanstrengen und so ihren Kehlkopf auf lange Sicht beschädigen. Besonders Personen, die im Alltag viel sprechen müssen, sollten vom Flüstern Abstand nehmen.
Wer hätte gedacht, dass diese und andere alltägliche Dinge einen so großen Einfluss auf die Gesundheit haben, zumindest im Übermaß. Wenn man fortan etwas aufmerksamer ist, kann man diese Gefahren jedoch schnell eindämmen. Natürlich gilt auch hier wie so oft: Die Dosis macht das Gift!
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