Vor allem im Winter wacht man schnell mal mit ihnen auf: Halsschmerzen. Das Kratzen im Hals kann richtig lästig sein, vor allem, wenn es von fiesen Schluckbeschwerden begleitet wird. Der Gang zum Arzt ist aber nicht jedes Mal notwendig. Viele Hausmittel können die Beschwerden schnell lindern. Die 10 besten Tipps gegen Halsschmerzen findest du hier.
Lesetipp: Erkältung: Hausmittel, die helfen.
Halsschmerzen können bei jedem unterschiedlich ausfallen. Zu brennenden oder kratzenden Schmerzen im Rachen können auch Trockenheit oder lästige Schluckbeschwerden hinzukommen. Ausgelöst werden die Beschwerden meist durch Viren und Bakterien, die die Schleimhaut röten und anschwellen lassen.
Die meisten Infekte klingen nach wenigen Tagen von selbst wieder ab. In einigen Fällen können die Halsschmerzen aber auch bis zu zwei Wochen andauern. Dann sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. In den ersten Tagen können jedoch ruhigen Gewissens zunächst Hausmittel zum Einsatz kommen.
Ursachen von Halsschmerzen
Wenn Viren und Bakterien für die Schmerzen im Hals verantwortlich sind, kommen häufig noch andere Symptome wie Schnupfen, Fieber, Müdigkeit oder Kopfschmerzen hinzu. Betroffene merken überwiegend an Halsschmerzen, dass sich ein grippaler Infekt anbahnt.
Doch es gibt noch weitere Ursachen, warum dein Hals manchmal kratzt:
- Mandelentzündung
- Schilddrüsenerkrankung
- Entzündung der Bronchien
- Refluxkrankheit
- Allergien
- Reizstoffe wie Nikotin, Alkohol oder Staub
Bevor sie zum Arzt gehen, versuchen viele Betroffenen die Symptome zu Hause zu lindern. In den meisten Fällen hat das auch Erfolg. Auch wenn es zu vielen alternativen Heilmitteln keine Studien gibt, haben jahrhundertelange Erfahrungen eine große Auswahl an lindernden Maßnahmen hervorgebracht.
Besonders wirksam ist die Kombination mehrerer Hausmittel. Das Praktische: Die meisten Dinge hast du bereits zu Hause. Hier sind die 10 besten Tipps bei Halsschmerzen:
1. Viel trinken
Zugegeben, dieser Tipp klingt etwas zu simpel. Allerdings kann man bei Halsschmerzen gar nicht genug trinken. Viel Wasser und vor allem wärmender Tee sind Wunderwaffen gegen das Kratzen im Hals. Auch wenn die ersten Schlucke unangenehm sind, solltest du dich überwinden. Bei den Tees empfehlen sich Arzneitees aus der Apotheke, die eine entzündungshemmende Wirkung haben.
Beliebte Kräuter sind hier Kamille, Salbei und Thymian. Auch der Alleskönner Ingwer mit Zitrone bietet bereits beim ersten Schluck Linderung. Gib dazu gerne einen Löffel Honig – dieser wirkt zusätzlich antibakteriell.
2. Wärme bei Halsschmerzen
Unsere Omas haben es schon immer gewusst: Warme Wickel helfen bei Halsschmerzen. Leider ist dieses Hausmittel etwas aus der Mode gekommen. Dabei ist es effektiver denn je: Die Wärme lindert nicht nur die Symptome, sondern wirkt auch der Entzündung entgegen.
Für Omas Halswickel legst du ein Baumwolltuch in warmes Wasser (Achtung, nicht zu heiß!) und lässt es für wenige Minuten durchziehen. Danach die warmen Wickel um den Hals legen und 20 bis 30 Minuten einwirken lassen. Diese Methode kannst du bis zu zweimal täglich anwenden.
Extra-Tipp: Auch Zwiebelwickel können deinen Halsschmerzen entgegenwirken. Gut durchgekochte Zwiebeln werden einfach in das Baumwolltuch gewickelt und um den Hals gelegt. Die ätherischen Öle der Zwiebel öffnen die Atemwege und lindern deine Schmerzen.
3. Kalte Halswickel
Wer neben den Halsschmerzen noch von Fieber geplagt wird, dem erscheinen kalte Halswickel etwas angenehmer. Zum Glück sind diese genauso effektiv wie die warmen. Quarkwickel helfen ebenfalls gut gegen die Beschwerden.
Quark wird schon seit Jahrhunderten eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Nicht nur bei einem Sonnenbrand schafft er Abhilfe, auch bei Halsschmerzen solltest du über einen Quarkwickel nachdenken. Für dieses Hausmittel werden 250 bis 500 Gramm Quark auf das Baumwolltuch gestrichen und um den Hals gelegt, bis der Quark warm geworden ist.
Noch mehr Tipps zum Alleskönner Quarkwickel findest du hier: Quarkwickel richtig anwenden: Das musst du beachten
4. Gurgeln bei Halsschmerzen
Altbekannt, aber Gold wert, ist das Gurgeln mit Salzwasser. In einem großen Glas mit lauwarmem Wasser wird ein Teelöffel Kochsalz aufgelöst. Die Lösung sollte dabei nicht zu heiß sein, sonst könnte die Schleimhaut angegriffen werden.
Das Salz wirkt schmerzlindernd und desinfizierend. Solltest du schwere Beschwerden haben, kannst du den Vorgang alle zwei Stunden wiederholen. Wem das Salz gar nicht schmeckt, kann alternativ auch auf ätherische Öle zurückgreifen. Am besten eignen sich Salbei- oder Kamillentee.
5. Zink verkürzt die Krankheitsdauer
Nicht ganz den Hausmitteln zuzurechnen, aber trotzdem ein guter Tipp: Zinktabletten sind ein echtes Wundermittel gegen Halsschmerzen. Hochdosiertes Zink kann nicht nur Erkältungen lindern, auch die Dauer deiner Halsschmerzen wird verkürzt. Zink fördert als Spurenelement die Linderung der Symptome.
Achtung: Laut Medizinern bringt Zink allerdings nur dann etwas, wenn es in den ersten 24 Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome eingenommen wird. Es schadet also nicht, das gute Mittel in der Hausapotheke zu haben.
6. Vitamin C
Wer während einer Erkältung oder Halsschmerzen nur auf Vitamin C setzt, kann lange warten. Allerdings können bereits 200 Milligramm Vitamin C am Tag dabei helfen, dass Halsschmerzen etwas milder verlaufen. Du solltest trotzdem eine Kombination aus mehreren Hausmitteln anwenden.
Vitamin C verbessert die Tätigkeit der Fresszellen im Blut. Krankheitserreger werden also direkt vernichtet, daher ist ein gedeckter Tagesbedarf an Vitamin C auch für die Vorbeugung von Krankheiten förderlich. Teure Präparate aus der Drogerie oder der Apotheke brauchst du dir gar nicht erst zu besorgen, der Star heißt: Zitrone!
Zusatz-Tipp: Laut einem traditionellen rumänischen Rezept wird der Saft einer halben Zitrone mit einem Teelöffel Salz in einen Eierbecher gegeben und mit einem Strohhalm durch die Nase in den Rachenraum gezogen. Diese Methode entzieht den Schleimhäuten Wasser und dichtet die entzündete Kapillaren ab. Das ist aber nur etwas für ganz verschnupfte Nasen.
7. Hühnersuppe
Eines der wenigen Hausmittel, das sogar wissenschaftlichen Überprüfungen standhält, ist die altbekannte Hühnersuppe. Der darin enthaltene Eiweißstoff Cystein blockiert eine bestimmte Art der weißen Blutkörperchen und lindert dadurch Schwellungen und Entzündungen auf der Schleimhaut.
Auch durch den hohen Gehalt an Eisen und Zink ist die Suppe bei Halsschmerzen eine gute Wahl. Durch die Aufnahme von viel Flüssigkeit tut sie dir zusätzlich gut. Frisch zubereitet aus Suppenhuhn, Suppengrün, Zwiebeln und ein paar Gewürzen, ist sie besonders wirkungsvoll.
8. Dampfbad
Ein Dampfbad mit ätherischen Ölen wirkt nicht nur entspannend, es kann auch Beschwerden wie Halsschmerzen lindern. Vor allem bei einem trockenen Gefühl im Rachen tut der warme Dampf besonders gut. Nicht nur die Schleimhäute werden befeuchtet, auch die Durchblutung wird gefördert.
Gieße für ein Dampfbad heißes Wasser in eine Schüssel und gib einige Tropfen ätherisches Öl dazu. Nun wird der Kopf über die Schüssel gebeugt und alles mit einem großen Handtuch abgedeckt. Bei Halsschmerzen kannst du den Dampf ruhig durch den Mund einatmen, bei einer Erkältung empfiehlt sich natürlich das Atmen durch die Nase.
Vorsicht: Die Augen solltest du während des Dampfbades geschlossen halten, sie könnten durch die Öle gereizt werden. Auch dein Gefäß sollte stabil stehen, um ein Umstoßen und dadurch Verbrennungen zu vermeiden. Diese Methode bei Kindern nur unter strenger Aufsicht anwenden!
9. Schwitzen
Wärme kann den Heilungsprozess deines Körpers beschleunigen. Das damit verbundene Schwitzen fördert die Immunabwehr und kann Beschwerden lindern. Ein beliebtes Hausmittel ist daher die Schwitzkur. Viren können zwar nicht ausgeschwitzt werden, aber durch das Erhitzen des Körpers erzeugst du ein künstliches Fieber, das Viren abtötet.
Eine Schwitzkur kannst du auf verschiedene Arten durchführen:
- Packe dich warm ein und trinke einen heißen Tee. Vor allem Lindenblütentee kann eine schweißtreibende Wirkung haben.
- Ein heißes Fußbad und dazu eine Wärmflasche auf dem Bauch können dich ordentlich ins Schwitzen bringen.
- Nimm ein Erkältungsbad mit warmem Badewasser und einem Zusatz aus Eukalyptus.
Vorsicht: Wenn du schon Fieber hast, solltest du auf ein warmes Bad lieber verzichten. Das kann das Immunsystem noch mehr stressen und den Kreislauf belasten.
10. Ausruhen
Last, but not least – bei Halsschmerzen, einer Erkältung oder sogar Fieber solltest du dich immer ausreichend ausruhen. Egal, wie voll dein Terminkalender sein mag – einen Infekt zu verschleppen, kann auf Dauer viel schlimmer sein.
Nimm dir die Ruhe und die Zeit, die dein Körper zum Genesen braucht. Versuche, die oben beschriebenen Hilfsmittel anzuwenden und deinem Immunsystem dadurch Unterstützung zu leisten.
Mit diesen 10 wertvollen Tipps wird es deinem Hals bald schon viel besser gehen. Welche Hausmittel helfen bei dir am besten?
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Quelle: praktischarzt
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