Es klingt zu schön, um wahr zu sein: Eine ganze Reihe von Lebensmitteln soll unsere Haut von innen vor einem Sonnenbrand schützen. Und wieder andere bräunen unsere Haut sogar ganz ohne UV-Strahlen. Aber stimmt das wirklich? Und wenn ja, welche Lebensmittel bieten einen Sonnenschutz von innen?
Eine Möhre essen und schon erhält man eine knackige Bräune wie nach zwei Wochen Südsee-Urlaub! Das ist natürlich Quatsch. Und doch gibt es einige Lebensmittel, denen nachgesagt wird, dass sie die Haut färben können. So gilt das in Möhren enthaltene Karotin zum Beispiel als natürliches Bräunungsmittel. Doch können ein paar Möhren die Haut wirklich brauner machen und schützen sie vielleicht sogar vor einem Sonnenbrand?
Gibt es einen Sonnenschutz von innen?
Diese Frage kann man schnell beantworten: Nein, es gibt keine Lebensmittel, die die Haut vor einem Sonnenbrand bewahren können. Man kann die Haut jedoch durch eine ausgewogene Ernährung bestmöglich auf einen Tag in der Sonne vorbereiten, einen Sonnenschutz zum Eincremen kann sie jedoch nicht ersetzen.
Die Haut profitiert von einer gesunden Ernährung
Unsere Haut braucht eine Reihe an Vitaminen, Mineralien und Nährstoffen, um gesund zu sein. Vitamin A unterstützt zum Beispiel bei der Neubildung von Hautzellen. Dies ist vor allem dann nötig, wenn unsere Haut geschädigt ist, beispielsweise durch einen Sonnenbrand. Um unserer Haut das nötige Vitamin A zukommen zu lassen, können wir es in Form von Milchprodukten, Möhren und Fleisch zu uns nehmen.
Zudem wird dem Vitamin A gerne auch nachgesagt, dass es einen milden Sonnenschutzfaktor von 2 bis 3 aufbauen kann. Um diesen Effekt zu erzielen, müsse man allerdings kiloweise Möhren am Tag essen – bei Rauchern stellt sich dieser Effekt gar nicht ein.
Vitamin A schützt demzufolge nicht vor einem Sonnenbrand. Vielmehr ist es wichtig, dass der Mechanismus der Haut fehlerfrei funktioniert. Hierfür sind neben dem Vitamin A auch das Vitamin C, Vitamin E und die B-Vitamine entscheidend. Die letzten beiden spielen eine wichtige Rolle bei der Hauterneuerung und das Vitamin C sorgt dafür, dass unsere Haut die Feuchtigkeit regulieren kann. Enthalten ist es beispielsweise in Kartoffeln, Zitrusfrüchten und Paprika.
Und auch Tomaten haben einen positiven Effekt auf unsere Haut. Das enthaltene Lycopin fängt als Antioxidans aggressive Sauerstoffverbindungen ein und macht diese unschädlich. Dieser Effekt stellt sich jedoch erst nach einigen Wochen ein und bietet auch dann nur einen Lichtschutzfaktor von 5 bis 6.
Trinken ist das A und O
Wenn du dich hautgesund ernähren möchtest, gehört ausreichend Flüssigkeit dazu! Greife hierzu am besten zu Mineral- und Leitungswasser oder ungesüßten Kräuter- und Früchtetees. Wenn du ausreichend trinkst, wird deine Haut aufgepolstert und erhält mehr Spannkraft. Das lässt dich nicht nur frischer aussehen, sondern hilft der Haut auch dabei, besser mit Stresssituationen umzugehen, wie sie durch starke Sonneneinstrahlung entstehen.
Gibt es Lebensmittel, die die Haut bräunen?
Auch diese Frage bietet Bräunungsfans keine befriedigende Antwort, denn es gibt keine Lebensmittel, die einen sonnengeküssten Teint zaubern. Karotin-Kapseln aus der Drogerie, die eine Vorstufe von Vitamin A enthalten und als natürliches Bräunungsmittel beworben werden, verleihen der Haut zwar einen Schimmer, hierbei handelt es sich jedoch nur um orangefarbene überschüssige Ablagerungen des Karotins in der Haut. Dieses wird erst langsam wieder abgebaut.
Leider kann man sich weder einen Sonnenschutz von innen anfuttern, noch gibt es Lebensmittel, die unsere Haut ganz ohne UV-Strahlen bräunen. Eine gesunde Ernährung kann jedoch deiner Haut dabei helfen, sich gegen die gefährlichen UV-Strahlen zu wappnen und milde Sonnenbrände schneller wieder zu heilen. Am besten ist es jedoch, wenn deine Haut erst gar keine Verbrennungen durch die Sonne erleiden muss. Sonnencreme, Kopfbedeckung und lange Kleidung bleiben also nach wie vor der beste Sonnenschutz.
Quelle: sueddeutsche.de
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