Als Adrian Reeman vor 30 Jahren arbeitslos war, wollte er etwas tun. Er wollte nicht nur dasitzen. Also fing er an, seine kleine Plattenbauwohnung im englischen Southampton mit eigenen Händen umzubauen. Nach und nach entstand so ein Palast, der jeden ins Staunen versetzt.
Brite baut Palast in Plattenbauwohnung
Es ist ein kahler Wohnblock, der da 13 Stockwerke hoch aus der Erde ragt. Fünf weitere baugleiche Wohnblöcke stehen daneben. In diese Gegend verirrt sich selten ein fremdes Gesicht. Was gäbe es hier auch zu sehen?
So einiges! Denn hinter der öden Plattenbaufassade verbirgt sich das eindrucksvolle Werk von Adrian Reeman.
„Viele Leute in dem Viertel sind unzufrieden mit ihren Wohnungen“, erzählt Adrian. „Ich nicht.“
Adrian hat nämlich vor 30 Jahren begonnen, seine 2-Zimmer-Wohnung im 9. Stockwerk des Plattenbaus vom Boden bis zur Decke umzubauen.
Ihm fiel die Decke auf den Kopf
Damals war der ehemalige Mitarbeiter der Handelsmarine vorübergehend arbeitslos. Und die Decke fiel ihm auf den Kopf. „Da hatte ich die Idee, dass es mich auf Trab halten könnte, wenn ich die Wohnung ein wenig verschönere. Und so startete das Projekt.“
Weil Adrian nur wenig Geld hatte, musste er alles selbst machen: jedes Detail, jeden Tisch, jede Wandverkleidung. Keine leichte Aufgabe – immerhin verfügte Adrian seinerzeit über keinerlei handwerkliche Erfahrungen.
Doch Adrian hatte Geduld und Ehrgeiz. Stück für Stück entstand in der kleinen, kahlen Wohnung ein richtiger Palast. Fast entschuldigend erklärt der inzwischen über 70-Jährige: „Ich hatte wirklich nicht geplant, so etwas zu erschaffen.“
Für ein paar hundert Pfund
Kaum zu glauben, dass Adrian insgesamt gerade mal ein paar hundert britische Pfund für die Veränderungen ausgegeben hat. Denn fast alles, was er an Dekoration und Einrichtung verarbeitet hat, hat er sich vom Sperrmüll oder aus Wohltätigkeitsläden zusammengetragen. Er zimmerte Tische aus hölzernen Salatschüsseln. Die Verzierung des Kamins besteht aus den Messingstiften ungenutzter Stecker. Mit unfassbarer Kreativität schuf er so sein eigenes kleines Reich: „Ich gehe nicht gern unter Leute, stattdessen genieße ich es, an der Wohnung herumzuwerkeln.“
Und Adrian ist noch lange nicht fertig! „Ich bin schon sehr froh über das, was ich bisher erreicht habe, aber ich habe immer das Gefühl, dass es noch etwas zu tun gibt.“
Der Plattenbau-Palast wächst weiter
Adrians nächstes Projekt ist, das kleine Toiletten-Bad wie aus Marmor erscheinen zu lassen – ein Raum, so winzig, dass man sich kaum darin umdrehen kann. „Aber das bedeutet nicht, dass er nicht großartig aussehen kann“, fügt Adrian lächelnd hinzu.
Adrians Palast im Plattenbau trifft mit Sicherheit nicht jedermanns Geschmack. Das muss er auch nicht. Adrian und seine Frau freilich fühlen sich in ihrer opulenten 2-Zimmer-Wohnung rundum wohl. „Ich habe mein eigenes Schloss – nur eben in einem winzigen Maßstab“, sagt Adrian stolz.
My home is my castle, wie der Engländer sagt. Adrian hat diesen Spruch auf eindrucksvolle Weise wörtlich genommen. Was er in einer schwierigen Phase seines Lebens mit eigenen Händen auf die Beine gestellt hat, hat allen Respekt verdient.
In diesem Video (auf Englisch) kannst du dir Adrians Wohnung noch einmal genauer ansehen:
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Quellen: dailymail, youtube/StoryTrender
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