Wenn sich im Herbst die Parks und Wälder bunt färben, ist Sammelzeit: Kastanien, Eicheln, verschiedene Nusssorten. Doch eine ganz besondere Baumfrucht wird dabei gern links liegengelassen, obwohl sie sehr viel zu bieten hat: die Buchecker.
Was das Besondere und sogar Soziale an Buchen und deren Früchten ist, warum man gerade jetzt nach ihnen suchen sollte, ob Bucheckern giftig sind und wie man Bucheckern essen und für tolle Rezepte verwenden kann, erfährst du hier.
Was sind Bucheckern eigentlich?
Die Früchte der Rotbuche nennt man Bucheckern. Sie wachsen als stachelige Hüllen, die im Herbst zum Basteln äußerst beliebt sind. Darin finden sich in der Regel zwei der kleinen dreieckigen Nüsse, um die es hier geht. Die sind nicht nur eine beliebte Delikatesse für Wildschweine, Eichhörnchen und Mäuse, sondern sollten es auch für uns Menschen sein. Warum, sehen wir noch.
Was ist das Besondere an Buchen und Bucheckern?
Da gibt es viel zu erzählen. Zum einen sind Buchen laut dem bekannten Förster Peter Wohlleben überaus soziale Bäume, die sich über ein Pilznetzwerk an den Wurzeln untereinander verständigen und sogar gegenseitig mit Nährstoffen versorgen können.
Zum anderen wird auch die Ausbildung der Früchte untereinander „abgesprochen“. Bei den Buchen gibt es – wie auch bei anderen Bäumen – sogenannte „Mastjahre“, in denen alle Buchen übermäßig viele Früchte ausbilden.
Dir ist sicher schon einmal aufgefallen, dass in vielen Jahren die Schalen der Nüsse leer sind. Dass man tatsächlich reichlich ernten kann, kommt nur etwa alle drei bis sechs Jahre vor. In diesen Jahren bilden die Bäume im Kollektiv mehr Früchte aus, als die Tiere des Waldes verzehren können. Das garantiert den Bäumen, dass genug Samen für den Nachwuchs am Boden bleiben. Da diese Mastjahre sehr kräftezehrend sind, gibt es in den Folgejahren in den Früchten meist nur wenige Samen, also auch wenige Bucheckern zu ernten.
Das Jahr 2022 war beispielsweise in Brandenburg, aber auch in anderen Regionen, ein Mastjahr. In solch einem Jahr lohnt es sich, auf die Suche nach den leckeren Nüsschen zu gehen.
Sind Bucheckern giftig oder gesund?
Tatsächlich beides. Bucheckern sind schwach giftig. Sie enthalten unter anderem Fagin und Oxalsäure, die zu Magenkrämpfen oder Übelkeit führen können. Dafür müsste man aber schon beachtliche Mengen an rohen Bucheckern verspeisen, bei Kindern und Senioren sind es etwas weniger. Durch Erhitzen werden die Giftstoffe aber neutralisiert.
Daneben haben die Nüsschen aber auch viele gesunde Inhaltsstoffe im Gepäck. Sie haben einen Fettgehalt von ca. 40 %, zudem sind sie reich an Eisen, Mineralstoffen, Vitamin C und Vitamin B6. Außerdem sind sie richtig lecker!
Bucheckern essen: Rezepte und Ideen
Es empfiehlt sich, die Früchte zuerst mit kochendem Wasser zu übergießen. Dadurch lassen sie sich leicht schälen und verlieren ihre Giftstoffe. Danach sind der kulinarischen Fantasie keine Grenzen gesetzt. Bucheckern sind so vielseitig einsetzbar wie andere Nüsse auch. Ein paar Anregungen gefällig? Bitte schön:
Pesto: Man kann ein leckeres Pesto statt mit Pinienkernen wunderbar mit Bucheckern veredeln.
Rösten: Ohne Öl in der Pfanne geröstet, löst sich das dunkelbraune Häutchen und man kann die Bucheckern als Snack, im Müsli, im Salat oder als Mehl genießen.
Cookies: Statt Haselnüssen oder Schokolade verleihen Bucheckern saftigen Cookies einen vollmundigen, nussigen Geschmack.
Öl: Verfügst du über eine für Nüsse geeignete Ölpresse, kannst du Bucheckernöl herstellen. Das eignet sich auch zum Braten oder sogar als Lampenöl, wofür es früher Verwendung fand.
„Muckefuck„: Auch als koffeinfreier Kaffeeersatz – in der Kaffeemühle oder im Mörser hergestellt – eignen sich Bucheckern.
Das ist nur eine winzige Auswahl der Möglichkeiten, Bucheckern zu essen und zu verwenden. Lass deiner Fantasie einfach freien Lauf und genieße den seltenen Genuss, der in der Natur nur alle paar Jahre zu finden ist.
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Quellen: mein-schoener-garten, smarticular
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