6. Belohnen
Viele Abhängige benutzen Drogen als Mittel zur Selbstbelohnung und auch das hat seine Wurzeln in der Kindheit. Denn intuitiv gehört Belohnen für fast alle Eltern zur Erziehung dazu, um braves und angepasstes Verhalten positiv zu verstärken. Sie tun das meist in guter Absicht, weil sie nicht drohen und strafen möchten. Das Problem ist, dass Belohnen und Strafen nur zwei verschiedene Seiten einer Medaille sind. Solange der Anreiz oder die Angst groß genug ist, kann man ein Kind auf diese Weise zwar dazu bringen, sich auf eine bestimmte Art und Weise zu verhalten, es findet aber keine Einsicht beim Kind statt, warum das Verhalten an sich gut oder wünschenswert ist.
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Durch die Belohnungen werden im kindlichen Gehirn außerdem Glückshormone freigesetzt, die Abhängigkeit erzeugen. Dabei müssen es gar nicht unbedingt materielle Dinge oder Geld sein, die süchtig machen und später dazu führen, dass man ständig konsumieren will (egal, ob Drogen, Essen, Alkohol oder anderes). Auch Tauschgeschäfte wie „Wenn du jetzt lieb bist, dann gehen wir nachher noch auf den Spielplatz“ gehören in diese Kategorie.
Natürlich sind nicht immer die Eltern schuld, wenn jemand eine Drogensucht entwickelt. Aber die Kindheit ist nun einmal die prägende Zeit für die Persönlichkeitsentwicklung und dementsprechend auch die Zeit, in der Sucht-Ursachen häufig zu finden sind. Wichtig ist auch, dass nicht alles, was gut gemeint ist, dem Kind guttut. Viele der beschriebenen Erziehungsfehler beruhen auf eigener Unsicherheit oder Bequemlichkeit der Eltern.
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Quellen: focus, leipzigkids, fritzundfraenzi
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