Die Geschichte des Kaugummis reicht bis in die Steinzeit zurück. Es wurden sowohl Teer als auch Baumharze mit Zahnabdrücken gefunden. Beide Materialien haben antiseptische Eigenschaften und andere medizinische Effekte, die denen moderner Kaugummis ähneln.
Das zeigt, dass es beim Kaugummikauen um mehr als nur frischen Atem oder Beschäftigung geht. Das Kauen von Kaugummis hat nämlich viele positive, aber leider auch einige negative Effekte auf deinen Körper und deine Gesundheit:
1. Kaugummis beeinflussen die Zähne
- Vorteile: Zuckerfreie Kaugummis sind effektive Bakterienkiller, denn sie bewahren die Zähne vor Zahnfleischentzündungen und anderen Schäden, weil Säuren und Essensreste durch die vermehrte Produktion von Speichel weggespült werden. Zusätzlich stärken sie den Zahnschmelz, weil sie Kalzium und Phosphat enthalten.
- Nachteile: Kaugummis, die Zucker enthalten, haben einen negativen Effekt auf die Zähne. Bakterien, die in deinem Mund leben, verwerten den Zucker, bevor er deinen Magen erreicht, und verstärken so die Bildung von Zahnbelag. Außerdem schadet der Zucker den Zähnen auf lange Sicht und kann Karies verursachen.
2. Kaugummis verursachen Kieferprobleme
Permanentes Kaugummikauen kann die Kiefergelenke und die umliegenden Muskeln beeinträchtigen und schädigen. Jede Kieferbewegung, egal ob Essen, Lachen oder Sprechen, geht dann mit starken Schmerzen einher, die sich auf den Nacken und die Schultern ausbreiten können. Das Risiko für Schädigungen der Kiefergelenke ist besonders hoch, wenn in stressigen Situationen Kaugummi gekaut wird, da Menschen dazu neigen, die Zähne unbewusst stark zusammenzubeißen, wenn sie nervös sind.
3. Kaugummis beeinflussen die Verdauung
- Vorteile: Der zusätzliche Speichel, der durch das Kaugummikauen hervorgerufen wird, hilft gegen Morgen- und Reiseübelkeit. Einige Betroffene ziehen Kaugummis Medikamenten vor, weil sich das Risiko von Erbrechen, Bauchbeschwerden und Übelkeit ebenso schnell verringert, während sie dabei erheblich billiger und leichter verfügbar sind.
- Nachteile: Bei Menschen mit einem empfindlichen Magen oder Verdauungsstörungen kann das Kauen von Kaugummis zu Blähungen führen, da man beim Kauen immer wieder kleine Portionen Luft schluckt und sich der Magen so mit Gas füllt. Kaugummis mit Süßstoff können zudem wie ein Abführmittel wirken und Krämpfe, Bauchschmerzen und Durchfall verursachen.
4. Kaugummis verbessern das Gedächtnis
Auf Kaugummis herumzukauen, steigert die Herzfrequenz, den Blutfluss und die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn. Positive Effekte davon sind die Erhöhung der Aufmerksamkeit, eine verbesserte Denkleistung und eben auch die Verbesserung der Gedächtnisleistung. Leider funktioniert es nicht langfristig, sondern nur, wenn du vor oder während herausfordernder Aufgaben Kaugummis kaust.
5. Kaugummis helfen beim Abnehmen
- Vorteile: Kaugummis können das Hungergefühl unterdrücken. Menschen, die am Morgen Kaugummi kauen, verspüren oft weniger Hunger. Zudem sind Kaugummis süß und kalorienarm und können so den Heißhunger auf Schokolade oder andere Snacks vertreiben. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Kauen den Energieverbrauch erhöht, den Stoffwechsel fördert und dich nach dem Essen weniger müde werden lässt.
- Nachteile: Der Versuch, Kaugummis als Diäthilfe zu nutzen, kann aber leider auch nach hinten losgehen. Die Kaubewegung und der konstante Speichelfluss bringen bei einigen Menschen das Gehirn dazu, zu glauben, sie seien tatsächlich hungrig. Auch der Pfefferminzgeschmack kann dazu führen, dass man eher zu Fastfood greift anstatt zu gesunden Nahrungsmitteln wie Obst, da dieses in Verbindung mit Pfefferminze schrecklich schmeckt. So kann es passieren, dass Kaugummikauer zwar weniger Mahlzeiten am Tag verspeisen, aber mehr Kalorien aufnehmen, wenn sie etwas essen.
6. Kaugummis reduzieren Sodbrennen
Nach dem Essen Kaugummi zu kauen, kann dabei helfen, den Säuregehalt in deiner Speiseröhre zu verringern, weil der vermehrte Speichelfluss die Säure nach einer schweren Mahlzeit verdünnt und neutralisiert. So wird Sodbrennen reduziert.
7. Kaugummis beeinflussen dein Gehirn
- Vorteile: Kaugummikauen reduziert Stress und sorgt für gute Stimmung. Der Cortisolgehalt im Körper sinkt und das Kauen wirkt auf die meisten Menschen entspannend. So beseitigt es Angst, Müdigkeit und verbessert im Laufe des Tages die Laune.
- Nachteile: Der konstante Druck auf den Kiefer kann zu Kopfschmerzen führen und die Häufigkeit von Migräneanfällen steigern. Im schlimmsten Fall können chronische Kopfschmerzen entstehen. Menschen, die bereits unter Migräne leiden, sollten Kaugummis deshalb lieber meiden.
8. Kaugummikauen verhindert Ohrinfektionen
Ohrinfektionen entstehen, wenn bestimmte Bakterien oder Viren über die Nase oder den Mund in den Körper gelangen. Kaugummis, die Xylitol enthalten, können verhindern, dass sich diese Bakterien ansiedeln und Infektionen verursachen.
Kaugummis, in welcher Form auch immer, werden nicht ohne Grund schon seit Tausenden von Jahren gekaut. Das Kauen von Kaugummis hat viele Vorteile, man sollte es aber nicht übertreiben, denn es kann dem Körper auch schaden. Wie bei fast allem im Leben gilt es, auch beim Kaugummikauen ein Mittelmaß zu finden.
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Quelle: brightside
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