Städte stehen im Wandel der Zeit vor immer neuen Herausforderungen. Neben der Frage nach bezahlbarem Wohnraum geht es auch um neue Entwicklungen wie der E-Mobilität oder der Digitalisierung, die bei der Stadtplanung berücksichtigt werden müssen.
Aber auch unscheinbarere Angelegenheiten des Alltags sollten nicht außer Acht gelassen werden. Im Folgenden findest du 15 innovative Designs, die von einfallsreicher und vorausschauender Stadtplanung zeugen. Manche dieser Ideen sollten sich weltweit durchsetzen.
Stadtplanung: 15 Beispiele für innovatives Design
1. Die Zacke
Die Zacke ist ein Stuttgarter Wahrzeichen. Dabei handelt es sich um eine Zahnradbahn, die vom Marienplatz in der Innenstadt zum Stadtbezirk Degerloch fährt. Degerloch liegt allerdings 200 Meter höher als der Marienplatz.
Um die Steigung nicht selbst bewältigen zu müssen, können Fahrradfahrer mit der Zahnradbahn fahren. Aber anstatt mit dem Rad den Zug zu verstopfen, wird es auf solch einem Vorstellwagen abgestellt. Wäre das nicht auch eine Option für Straßenbahnen in anderen Städten?
2. Universiade
Die Universiade setzt sich aus den Begriffen Universität und Olympiade zusammen und ist der Name der Weltsportspiele der Studenten. 2017 fand die Studenten-Olympiade in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh statt.
Die Stadt wurde damals dem Anlass entsprechend geschmückt, so wie diese Bahn, die optisch wie ein Schwimmbecken hergerichtet wurde.
3. Platzsparende Fahrradständer
Wenn immer mehr Menschen mit dem Rad fahren, werden auch immer mehr Abstellmöglichkeiten benötigt. Fahrradständer, die sich ein- und ausklappen lassen, bieten hierbei eine platzsparende Alternative.
4. Elektrische Autobahn
Bereits 2015 wurden in England zum ersten Mal Fahrbahnen getestet, auf denen Hybrid- und E-Autos während der Fahrt aufgeladen werden. Mit dem kabellosen Aufladen über solche „elektrischen Autobahnen“ könnten E-Autos natürlich eine längere Strecke zurücklegen, ohne eine Pause machen zu machen, um die Batterie aufzuladen. Auch das Suchen nach verfügbaren Ladesäulen würde sich erübrigen.
Die Testphase scheint vielversprechend gewesen zu sein, die elektrischen Autobahnen sollen künftig in die Praxis umgesetzt werden.
5. Innovativer Fahrradweg
Einerseits Kunstprojekt, andererseits praktisch für Fahrten in den Abendstunden: Nahe der niederländischen Stadt Eindhoven gibt es den Van-Gogh-Roosegaarde-Fahrradweg. Das Besondere daran ist, dass er beleuchtet ist. Das Muster ist dabei an das Gemälde „Sternennacht“ von Vincent van Gogh angelehnt.
Der Radweg ist Teil einer Fahrradstrecke, die durch Orte und Gegenden führt, in denen van Gogh lebte und arbeitete.
6. Bücherregale im Bus
Wie haben sich Menschen die Zeit während der Bus- oder Bahnfahrt vertrieben, bevor das Smartphone erfunden wurde? Kaum zu glauben, viele lasen ein Buch!
Hamburg möchte diese alte Gepflogenheit fördern und hat zu diesem Zweck Bücherregale in den Bussen aufgestellt, aus denen man sich mit analogem Lesestoff versorgen kann.
7. Kreative Werbung
Ob man will oder nicht, Werbung ist aus dem öffentlichen Raum nicht mehr wegzudenken. Doch wenn Werbung schon sein muss, dann doch bitte mit etwas mehr Kreativität, so wie im Fall dieser Haltestelle, die zu einem Ofen ummodelliert wurde, um Hamburger zu bewerben.
So bleibt die Werbung vermutlich besser in Erinnerung und das Auge bekommt mal etwas Abwechslung geboten.
8. Karussell für Rollstuhlfahrer
Im Alltag vieler Rollstuhlfahrer ist der Weg durch die Stadt leider immer noch mit vielen Herausforderungen gespickt. „Mich kann nix aufhalten – bis auf Bordsteine“, sagt zum Beispiel der 14-jährige Comedian Carl Josef, der selbst im Rollstuhl sitzt.
Dieses Karussell in Hongkong beispielsweise wurde mit einem Karusselltier speziell für Kinder im Rollstuhl ausgestattet.
9. Haltestelle mit Schaukel
An der Haltestelle zu stehen und auf den Bus zu warten, kann ziemlich öde sein. Für etwas Abwechslung sorgt diese russische Haltestelle, an der man sich die Wartezeit mit Schaukeln vertreiben kann.
10. Roller-Ständer
Roller sind auf dem Vormarsch. Wie bei Fahrrädern wird sich auch hier die Frage stellen, wie man sie am besten abstellen kann. Wie man hier sieht, gibt es bereits spezielle Roller-Ständer, um Roller sicher anschließen zu können.
11. USB-Anschluss im Bus
Smartphone-Akkus halten leider nicht lange und müssen fast täglich aufgeladen werden. Um dies aber auch unterwegs erledigen zu können, gibt es mittlerweile in verschiedenen Städten auf der Welt Busse mit USB-Buchsen, über die man seine Geräte wie Handy oder Laptop anschließen und aufladen kann.
In Berlin fahren Busse mit USB-Buchsen seit Ende 2018 durch die Stadt. Und auch in Hamburg sind solche Busse mittlerweile auf den Straßen unterwegs.
12. Spezieller Aschenbecher
Zigarettenstummel auf den Boden zu schmeißen und auszutreten, scheint nach wie vor gang und gäbe zu sein. Wer nicht darauf verzichten kann oder will, sich seiner Zigarette derart zu entledigen, der kann vielleicht wenigstens dazu bewogen werden, ihr nach dem Austreten einen kleinen Kick zu verpassen, um sie in solch einem in den Boden eingelassenen Aschenbecher zu entsorgen.
13. Fußgängerampeln im Bordstein
Das Jugendwort des Jahres 2015 war Smombie, das sich zusammensetzt aus Smartphone und Zombie. Damit sollen Leute beschrieben werden, die nur mit dem Blick auf das Handydisplay durch die Gegend laufen und nicht mehr auf ihre Umgebung achten.
Für all jene Smombies, die den Blick also vornehmlich nach unten richten, gibt es Fußgängerampeln im Bordstein. Beispielsweise finden sich solche Lichtsignale in asiatischen Städten, aber auch in den Niederlanden.
14. Fahrrad-Lifts
Nicht nur in Stuttgart haben Fahrradfahrer mit Steigungen zu kämpfen, sondern auch im norwegischen Trondheim. Aber anstatt Zahnradbahnen gibt es dort Fahrrad-Lifts.
Dabei stellt man seinen Fuß auf solch eine kleine Plattform, die dann die Schiene entlang hinauffährt und dabei Radler und Rad mit nach oben hievt.
15. Grüne Architektur
Die Sommer werden immer heißer und nicht zuletzt Großstädte leiden darunter: Glas reflektiert das Sonnenlicht und Beton- und Asphaltflächen speichern die Wärme, was aber nicht kompensiert werden kann, weil durch die enge Bebauung die Luft kaum zirkuliert. Auch Autoabgase tragen zur Aufheizung bei. So sind Städte regelrechte Hitze-Inseln, in denen es einige Grad wärmer ist als im Umland.
Als eine der dichtbesiedeltsten Städte der Welt setzt Singapur deshalb auf grüne Architektur mit begrünten Hochhausfassaden. Diese reduzieren die Hitze, die ins Gebäude abgegeben wird, da Pflanzen ein hervorragender Schutz vor Sonneneinstrahlung sind. Zudem produzieren die Pflanzen viel Sauerstoff und viele Tiere, wie zum Beispiel Bienen, finden neue Refugien.
Diese Ideen machen den Alltag ein bisschen besser, sind nützlich und gehen mit der Zeit. Daneben gibt es aber auch innovative Ideen, die mit dem tristen Grau der Stadt brechen und das Auge erfreuen, so wie diese 15 Outdoor-Designs, die du gerne in deiner Stadt hättest.
Quellen: gov.uk, holland, highwaysindustry, SWR
Vorschaubilder: ©pinterest/permaculture ©instagram/didiforu