Im Winter zeigt sich seit einigen Jahren ein immer wiederkehrendes Phänomen: Junge Menschen kleiden sich warm, mit Mütze, Schal und Wintermantel im oberen Teil ihres Körpers, aber ihre Hosen enden knapp über den Knöcheln. Dicke Socken sind dabei Mangelware. Doch wie gefährlich ist dieser „Flanking“ genannte Modetrend bei eisigen Temperaturen? Wenn man im Winter nicht auf die geliebten Sneaker verzichten möchte, muss man nackte Knöchel und kalte Füße in Kauf nehmen. Aber ist es wirklich vernünftig, wegen eines Modetrends zu frieren?
Was ist Flanking?
Dieser – für ältere Menschen oft recht fragwürdige – Modetrend nennt sich „Flanking“ und ist ein mittlerweile schon rund vier Jahre andauerndes Modephänomen: Die Hose endet oberhalb des Knöchels und es werden nur ungefütterte Turnschuhe getragen. Der Begriff ist eine rein deutsche Erfindung und setzt sich aus den englischen Wörtern flashing (hervorblitzen) und ankles (Fußknöchel) zusammen.
Ob der Modetrend aus der Sneaker-Szene kommt oder das Hochkrempeln der Hosen ihn ausgelöst hat, ist unklar. Klar ist aber, dass sowohl Frauen als auch Männer gern mit nackten Knöcheln unterwegs sind.
So (un)gesund ist Flanking
Was im Sommer kein Problem ist, kann im Winter für kalte Füße sorgen und gegebenenfalls zur Gefahr für die Gesundheit werden. Doch ist der Trend wirklich so gefährlich?
Die Meinungen von Medizinern gehen diesbezüglich auseinander. Einige sehen den Trend als Abhärtung, andere betrachten ihn eher kritisch.
Dafür spricht, dass der Wechsel von Warm und Kalt den Körper gegen Erkältungsviren widerstandsfähiger macht und ihn abhärtet. Dagegen spricht, dass nackte Knöchel das Immunsystem schwächen und so anfälliger für Krankheitserreger machen können, da frierende Haut schlechter durchblutet wird. Auch Blasenentzündungen können durch die freiliegenden Knöchel begünstigt werden.
Erkältungen entstehen entgegen der landläufigen Meinung aber nicht allein durch Kälte, sondern durch Viren und ein schwaches Immunsystem. Allerdings können Unterkühlungen der Füße dazu führen, dass die Durchblutung der Nasenschleimhäute eingeschränkt wird und diese infolgedessen austrocknen. So können sie die Viren nicht mehr ausreichend abwehren und man bekommt eine Erkältung.
Stärke deine Abwehrkräfte
Um deine Abwehrkräfte im Winter zu stärken, kannst du folgende Dinge tun:
- Sorge für ausreichenden Schlaf.
- Ernähre dich ausgewogen mit viel Obst und Gemüse.
- Sorge für regelmäßige Bewegung.
- Reduziere deinen Stresspegel.
Tipp: Auch eine Grippeschutzimpfung kann im Herbst sinnvoll sein.
Tipps gegen kalte Füße
Wer trotzdem nicht auf den Modetrend verzichten will, sollte ein paar Tipps beherzigen:
- Um nicht zu sehr auszukühlen, sollte man sich knieaufwärts besonders warm anziehen.
- Nutze im Winter warme Einlegesohlen aus Lammfell, Teddyfell oder Schaumstoff, um zu verhindern, dass deine Füße von unten auskühlen.
- Trage zu Hause gefütterte Hausschuhe, um deine kalten Füße schnell wieder aufzuwärmen.
- Achte auf gut sitzende Schuhe, die genügend Platz für die Füße lassen. Kannst du noch mit den Zehen wackeln, ist auch mehr Platz für Muskelaktivität, die warm hält.
Höre auf deinen Körper
Jeder Mensch hat ein anderes Wärmeempfinden und sollte auf seinen eigenen Körper hören. Grundsätzlich stellt das „Flanking“ für gesunde Menschen in der Regel keine Gefahr dar. Man sollte bei Nässe und Schnee aber besser darauf verzichten, da in diesem Fall der Wärmeverlust zu groß wird und der Körper dann anfälliger gegen Viren und Bakterien ist.
Auch diese Modetrends sind heutzutage eher fragwürdig:
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Quellen: tz, ikk-classic, fitforfun
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