Gelbe Blüten, wohin das Auge reicht. Rapsfelder sind für viele Menschen die perfekte Fotokulisse. Ob Influencer oder naturbegeisterte Hobbyfotografen – wer im Rapsfeld Fotos macht, riskiert ein saftiges Bußgeld. So teuer kann das Foto im blühenden Feld werden.
Wenn im Mai die Rapsfelder blühen, ist das für viele Menschen der perfekte Ort für ein Erinnerungsfoto. Dass sie beim Fotografieren nicht nur großen Schaden anrichten, sondern auch noch eine Ordnungswidrigkeit begehen, ist den Hobbyfotografen und Influencern dabei meistens nicht bewusst. Bereits ein einziges Selfie im Rapsfeld kann zu einem teuren Vergnügen werden.
Fotos machen im Rapsfeld: Das kann teuer werden!
Die Rechtslage ist eindeutig: In Deutschland gilt in der freien Landschaft ein allgemeines Betretungsrecht. Das bedeutet allerdings nicht, dass man jederzeit überall herumspazieren darf. Naturschutzgebiete, dauerhaft genutzte Flächen, Weinberge oder Obstkulturen darf man beispielsweise nur auf den dafür vorgesehenen Wegen betreten. Es ist deshalb nicht erlaubt, Felder, Wiesen und Weiden zu betreten, wenn sie in einer Nutzung sind. Zwischen Aussaat und Ernte beziehungsweise bis zur Mahd hat außer dem zuständigen Landwirt niemand etwas auf diesen Flächen zu suchen. Das gilt übrigens auch, wenn kein Zaun oder Schild extra darauf hinweisen.
Wie hoch ist das Bußgeld?
Wer sich nicht an die Regeln hält und trotzdem Fotos im Rapsfeld macht, muss mit einem Bußgeld rechnen. Laut der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) kann dich ein Foto im Rapsfeld bis zu 10.000 Euro kosten. Der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband gibt die Höhe des Bußgeldes sogar mit 15.000 Euro an. Darüber hinaus ist es verboten, die Felder mutmaßlich zu beschädigen oder sich von den Pflanzen etwas abzuschneiden.
Übrigens: Wer einen Hundehaufen im blühenden Feld nicht aufsammelt und dabei erwischt wird, muss 50 Euro zahlen. Für hinterlassenen Picknick-Müll werden sogar bis zu 10.000 Euro berechnet.
Doch das sind nur die Bußgelder für die jeweilige Ordnungswidrigkeit. Wenn durch dein Verhalten ein Teil der Ernte zerstört wurde, kommen außerdem noch die Schadensersatzansprüche des Landwirts auf dich zu.
All diese Regeln und Bußgelder gelten natürlich auch für Mohn-, Lavendel-, Sonnenblumen- oder Tulpenfelder. Die bunt blühenden Felder ziehen jedes Jahr unzählige Influencer und Hobbyfotografen an. Ganz zum Leidwesen der Landwirte. Für das perfekte Foto werden Pflanzen niedergetrampelt oder sogar ausgerissen. Letztendlich bleiben den Landwirten nur drei Optionen: an die Vernunft der Hobbyfotografen appellieren, häufiger kontrollieren oder das betroffene Feld einzäunen.
Gehe mit gutem Beispiel voran und achte in Zukunft beim Fotografieren darauf, die Rapsfelder nicht zu betreten. Das erspart dir das Bußgeld, die Landwirte müssen sich nicht ärgern und die Natur wird es dir danken!
Achtung – auch in diesen Fällen musst du mit einer Strafe rechnen:
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Quellen: agrarheute, t-online
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