Ein Baby zur Welt zu bringen, ist aufregend und magisch, aber auch irgendwie beängstigend. Je näher der Geburtstermin rückt, desto größer wird die Vorfreude. Zugleich wachsen bei den werdenden Mamas aber auch die Unsicherheit und die Angst vor dem, was sie erwartet.
Die Schwangerschaft und die Entbindung stellen werdende Mütter vor einzigartige Herausforderungen, die sie sich vorher wahrscheinlich nicht vorstellen konnten. Von den Schmerzen und ihren Gefühlen überwältigt, machen Frauen vor und während der Entbindung viele Fehler. Um die Geburt zu erleichtern, kann es hilfreich sein, diese vorher zu kennen und zu vermeiden.
1. In einer Position zu verharren
Es ist wichtig, während der Geburt nicht in einer Position zu verharren. Liege, sitze, hocke dich hin, laufe umher oder stehe. Bewege dich so, wie dein Körper und du es gerade brauchen. Selbst mit einer Periduralanästhesie (kurz: PDA) solltest du dich immer wieder von einer auf die andere Seite drehen, dich aufsetzen oder dir auch einfach ein Kissen unter dein Becken legen, um dir die Geburt leichter zu machen.
2. Angst haben, Bedürfnisse mitzuteilen
Vor der Geburt solltest du dich mit deinem Partner darüber austauschen, was du währenddessen brauchen könntest. Und auch im Krankenhaus solltest du die Schwestern und Ärzte wissen lassen, wenn du mehr Kissen, Wasser, etwas Eis oder Wärme benötigst. Auch wenn du es nicht gewohnt bist, auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein, solltest du zum Personal im Krankenhaus offen und ehrlich sein, denn nur so können dir alle optimal helfen.
3. Zu viel oder auch gar nicht zu essen
Viele werdende Mütter hören Geschichten darüber, dass sie während der Geburt nichts essen dürfen und stopfen sich nochmal voll, wenn sie die ersten Wehen spüren. Weil viele Frauen sich während der Geburt allerdings übergeben und Stuhlgang haben, ist eine übergroße Mahlzeit keine gute Idee. Iss lieber kleine Snacks wie Cracker, um während der Entbindung bei Kräften zu bleiben.
4. Nicht genügend zu trinken
Eine Geburt ist sehr anstrengend für den Körper, weshalb es wichtig ist, regelmäßig und ausreichend zu trinken. Weil viele Frauen dies aber unter den Schmerzen vergessen, kann es helfen, mit dem Partner vorher zu vereinbaren, dass er dich ans Trinken erinnern soll. So hast du dank der Hydrate die nötige Kraft für die Entbindung.
5. Zu viele Geburtshelfer einzuladen
Wusstest du, dass zu wenig Privatsphäre während der Geburt dafür sorgen kann, dass sie länger dauert? Überlege dir deshalb genau, wen du bei diesem ganz besonderen, aber auch intimen Ereignis dabeihaben willst. Es ist am besten, wenn nur ein bis zwei Personen als Geburtsbegleiter anwesend sind, damit sich die werdende Mami sicher und wohlfühlt. Die Helfer können sich abwechseln, wobei ein zu häufiger Wechsel aber Unruhe verbreiten und wiederum den Geburtsvorgang stören kann.
6. Gegen die Wehen anzukämpfen
Sobald die Wehen losgehen, tendieren viele Frauen dazu, sich anzuspannen und gegen die Kontraktionen anzukämpfen. Akzeptiere stattdessen jede Kontraktion so, wie sie kommt, und denke dabei nicht schon an die nächste. Die Geburt wird leichter, wenn du dich darauf konzentrierst, deinen Körper während der Wehen zu entspannen. Geführte Bilderreisen, Atemtechniken oder Bewegung können dabei helfen.
7. Sich zwischendurch nicht auszuruhen
Sich zwischen einzelnen Wehen vollkommen zu entspannen, ist wichtig für die Mentalität und um bei Kräften zu bleiben. Konzentriere dich einfach auf die Ruhe zwischendurch und denke nicht panisch an die nächste Wehe oder daran, wie lange die Geburt bereits dauert. Versuche, wenn möglich, sogar ein wenig zu schlafen, um Energie zu tanken.
8. Zu vielen Leuten zu erzählen, dass die Geburt beginnt
Entbindungen können lange dauern, manchmal sogar mehrere Tage lang. Erzählst du zu vielen Leuten, dass die Geburt begonnen hat und du im Krankenhaus bist, kann es passieren, dass du mit Nachrichten auf dem Handy überschüttet wirst. Solche Nachrichten üben einen unnötigen Druck aus, der die Geburt stressiger machen und auch verlangsamen kann. Sage deshalb am besten nur deinen am nächsten stehenden Menschen Bescheid und gib ihnen zu verstehen, dass du dich meldest, wenn es Neuigkeiten gibt.
9. Sich während der Schwangerschaft nicht fit zu halten
Sport in der Schwangerschaft war lange Zeit verboten und Frauen wurde immer wieder geraten, sich zu schonen und zurückzulehnen. Heute weiß man, dass regelmäßiges Training dabei hilft, den Energiepegel aufrechtzuerhalten und die Risiken für Komplikationen und eine übermäßige Gewichtszunahme zu verringern. Zudem kann körperliche Aktivität den Schwangerschaftsverlauf und auch die Geburt erleichtern, weil die Kondition besser ist. Tägliche Spaziergänge, Yoga oder Wassergymnastik eignen sich dafür gut und sind auch im letzten Trimester nicht zu anstrengend.
10. Nicht alle Optionen zu kennen
Wenn du dich schon vor der Geburt ausführlich informierst, wirst du während dieses Ereignisses eher in der Lage sein, die besten Entscheidungen für dich und dein Baby zu treffen. Möchtest du eine PDA? Welche Schmerzmittel willst du? Wie sieht es mit der Entnahme von Nabelschnurblut aus? Stillen oder Flaschenernährung? Was passiert in Eröffnungsphase, Übergangsphase, Austreibungsphase und Nachgeburtsphase? Wer alle Optionen kennt, fühlt sich sicherer und so, als würde er die Zügel in der Hand haben.
Benötigst du eine Periduralanästhesie? Nimm eine in Anspruch! Du brauchst viel Unterstützung? Frage danach! Du brauchst einen ruhigen Ort, um ganz bei dir zu sein? Verlange es! Keine Geburt ist gleich. Und deine Wehen und Geburten werden auch von Kind zu Kind unterschiedlich sein. Das Wichtigste ist aber immer, auf den eigenen Körper zu hören und ihm und den Ärzten und Hebammen zu vertrauen. Sie wissen am besten, wie sie dich sicher durch dieses einzigartige Erlebnis steuern.
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Quellen: thesehungrykids, goodto, parents
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