Wenn das Zuhause über einen längeren Zeitraum stinkt, ohne dass es dafür eine naheliegende Erklärung gibt, fühlt man sich in den eigenen vier Wänden nicht mehr wohl. Außerdem versetzt einen die Ungewissheit in Dauerstress. Manchmal ist der Gestank aber nicht nur unangenehm, sondern warnt dich vor einer größeren Gefahr. Hier erfährst du, welche charakteristischen unangenehmen Gerüche im Haushalt auftreten können und was sich hinter ihnen verbirgt.
7 Arten von Gestank im Haushalt und was dahintersteckt
Egal, ob es ein unerklärlicher Geruch nach faulen Eiern ist oder irgendwie chemisch riecht – üble Gerüche im Haushalt sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn nicht nur der Gestank an sich kann dich krankmachen – weil er psychisch belastend ist –, auch seine Ursachen können gesundheitsgefährdend sein. Manchmal weist der Gestank wiederum auf größere bauliche oder andere Probleme hin. In jedem Fall ist es wichtig, im ersten Schritt die Ursache zu finden und zu beseitigen. Dann kann man darangehen, den Geruch zu neutralisieren.
1. Fischiger Geruch – durchgeschmorte Elektrik
Ein fischiger Geruch in der Wohnung kann auf ein Problem mit einem elektrischen Gerät oder einer Steckdose hinweisen. Der Geruch entsteht bei Überhitzung bzw. wenn eine Komponente durchschmort. Da mit einem Elektrobrand nicht zu spaßen ist, sollte man den Geruch keinesfalls ignorieren. Mehr zu diesem Thema erfährst du im Artikel Gefahren im Haushalt: 12 unterschätzte Brandursachen.
2. Chemischer Geruch – Wohngifte
Dass neue Möbel, frisch renovierte Wände oder Böden erst einmal stechend riechen, ist nichts Ungewöhnliches. Wenn der unangenehme Geruch jedoch partout nicht verfliegt, sondern trotz Lüften auch nach Wochen gleichbleibend ist, sollte man sich Sorgen machen. Wahrscheinlich ist die Luft dann stark mit Lösemitteln belastet. Diese können z.B. Allergien sowie Schlaf- und Gedächtnisstörungen hervorrufen und stehen zum Teil im Verdacht, krebserregend zu sein.
3. Geruch nach faulen Eiern – verstopfter Abfluss
Ein schwefeliger Geruch in der Küche oder im Bad kommt häufig durch einen verstopften Abfluss zustande. Damit es nicht zu Überschwemmungen kommt, sollte man deshalb frühzeitig etwas dagegen unternehmen oder noch besser vorbeugen.
Tipps, wie du einem verstopften Abfluss vorbeugst
- nicht alles in den Abfluss schütten (insbesondere keine Essensreste)
- Abflusssiebe benutzen, die groben Schmutz und Haare auffangen
- mit heißem Wasser nachspülen, z.B., wenn man fettige Pfannen ausspült oder Haarspülung benutzt
- frühzeitig auf Verstopfung reagieren (z.B., wenn das Wasser langsamer abläuft)
Lies hierzu auch den Artikel Abfluss verstopft: Dinge, die niemals in den Abfluss sollten.
Wenn der Abfluss stinkt, aber nicht verstopft ist
Nicht immer führt das Herunterspülen von Essensresten oder Fett zu einer Verstopfung. Trotzdem kann es zu unangenehmer Geruchsbildung kommen, weil das Essen im Abfluss bzw. im Rohr langsam verrottet. Ein weiterer Grund für einen stinkenden Abfluss ist, dass er zu selten benutzt wird und das Wasser im Siphon steht. Hier hilft nur: regelmäßig Wasser laufen lassen.
4. Geruch nach nassem Hund – unerwünschter Besuch
Wenn man kein Hundebesitzer ist und es im Haus trotzdem häufig nach nassem Hund riecht, hat sich womöglich eine Maus, eine Ratte oder ein Marder eingenistet. Das ist zum einen problematisch, weil die Tiere Urin und Kot hinterlassen, durch die Krankheiten übertragen werden können. Zum anderen verursachen sie Gebäudeschäden (z.B. an der Dachdämmung). Man sollte das Haus unbedingt gründlich absuchen, um festzustellen, wie das Tier hineingelangen konnte, und diese baulichen Mängel beseitigen, damit es nicht immer wieder zu unerwünschten Besuchen kommt.
5. Fauliger Geruch – verendete Kleintiere
Nicht nur lebende Kleintiere können einem das Leben schwer machen. Wenn eine Ratte oder eine Maus im Keller oder an einer anderen Stelle im Haus verendet, entsteht ein penetranter Verwesungsgestank. Man sollte sich sofort auf die Suche nach dem Ort des Übels machen, um das Tier schnell entsorgen zu können. Dafür kommen entweder die Bio- und Restmülltonne infrage oder man vergräbt das Tier auf dem eigenen Grundstück (sofern es nicht in einem Wasser- oder Naturschutzgebiet liegt).
6. Geruch nach Katzenurin – bestimmte Arten von Schimmel
Falls der Vormieter oder Vorbesitzer eine Katze hatte, können Holzböden auch noch Jahre später den Geruch nach Katzenurin abgeben, wenn sie mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen. Eine andere Erklärung ist Schimmel. Denn bestimmte Schimmelsorten haben keinen modrigen Geruch, sondern riechen nach Katzenurin. Damit man seine Gesundheit durch die Giftstoffe, die durch Schimmel in die Luft gelangen, nicht gefährdet, sollte man der Ursache des Geruchs unbedingt auf die Spur kommen.
7. Geruch nach Lösungsmitteln oder faulen Eiern – defekte Gasleitung
An sich haben Erdgas und Flüssiggas keinen Eigengeruch. Aus Sicherheitsgründen werden dem Gas deshalb Duftstoffe zugesetzt, damit man merkt, wenn etwas davon austritt. Wie das Gas riecht – entweder nach faulen Eiern oder chemisch (nach Lösungsmitteln) –, hängt vom Gasnetzbetreiber ab. Der Warngeruch ist auf jeden Fall so gewählt, dass man ihn sofort bemerkt und als unangenehm und beunruhigend empfindet. Im Falle eines Falles muss man unbedingt Feuer vermeiden, die Gasleitung schließen bzw. schließen lassen und gründlich lüften.
Natürlich ist niemand froh darüber, wenn das Haus plötzlich penetrant stinkt. Aber wie du gesehen hast, kann man durch den schlimmen Geruch vor noch schlimmeren Gefahren gewarnt werden.
Mehr über unangenehme Gerüche, ihre Ursachen und wie man sie vermeidet und effektiv bekämpft, erfährst du in folgenden Artikeln:
- 6 Ursachen für rätselhaften Gestank im Haus
- Schimmel vermeiden: 6 Trockner-Tipps für nasse Tage
- 10 Tricks, um schlechte Gerüche zu vertreiben
- 10 Tricks für ein duftendes Zuhause
Quellen: bobvila, bauabenteuer, test
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