„Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso.“ Das ist doch mal ein stolzes Versprechen, mit dem der deutsche Gummibärchen-Hersteller seit vielen Jahren wirbt.
In den USA scheint sich das Vergnügen über dessen Süßigkeiten allerdings in Grenzen zu halten. Zumindest ist die Freude, die Haribo dort auslöst, sicher anders, als sich das Unternehmen erhofft hat.
Aber zunächst einmal von Anfang an: Die Vereinigten Staaten zählen mittlerweile zum wichtigsten Markt für Haribo. Immerhin wandert der klassische Goldbär dort häufiger über die Ladentheke als in Deutschland. Der Trend geht jedoch auch in Amerika immer mehr in Richtung zuckerfreie Produkte. Also brachte Haribo eine neue Gummibärchen-Serie heraus: „sugar free“.
Das Problem ist, dass der eingesetzte Zuckerersatzstoff Maltit-Sirup (E 965) in größeren Mengen abführend wirkt. In Deutschland gibt es deshalb Obergrenzen für den Süßstoff. In den USA nicht.
Die Haribo-„sugar free“-Gummibärchen können somit bereits ab dem Verzehr von 5 Stück starke Blähungen, Bauchkrämpfe und Durchfall auslösen. Verkauft werden die Dinger allerdings – die Amerikaner lieben große Verpackungen – teilweise in 2-kg-Tüten!
Die fatalen Folgen lassen sich im Internet in den Amazon-Rezensionen nachlesen. Die schockierenden Erfahrungsberichte und Warnungen sind dabei so unfreiwillig komisch, dass die Rezensionen über „Satans kleine Helfer“ eine Welle der Begeisterung ausgelöst haben. Schadenfreude? Sicherlich. Vergnügen? Total!
So berichtet ein Käufer:
„Kurze Zeit nachdem ich etwa 20 dieser Gummibärchen gegessen hatte, brach die Hölle los. Krämpfe, Schweiß, Blähungen, schlimmer als der schrecklichste Albtraum. Ich hatte schon einmal eine Lebensmittelvergiftung durch schlechte Muscheln und das war ein Spaziergang im Vergleich zu dem, was jetzt in mir vorging.
Als Erstes kamen die Blähungen. Mein lieber Scholli, ihr Klang war der von Höllentrompeten, die sämtliche Dämonen nach Hause rufen. Der Gestank wie tausend verrottende Leichen, die gekotzt haben. Aber wartet, dann ging es erst richtig los: Was aus mir herauskam, war, als ob jemand die Niagarafälle durch einen Strohhalm leiten wollte. Mein Poloch fühlte sich an wie ein offenes Maul, das einen Sturzbach flüssigen Giftmülls ausspuckt. Brennbaren Giftmüll. NAPALM.
UND ES DAUERTE STUNDEN.
Da kamen Sachen aus mir heraus, die ich bei meiner Hochzeit im Jahr 2005 gegessen hatte.“
Ein anderer Kunde schreibt:
„Wenn nicht gerade der Zorn Satans aus meinem Hintern schoss, lag ich in Fötushaltung auf dem Badezimmerboden und flehte um Vergebung.“ Und er warnt: „Esst zwei auf einmal. Wenn ihr mutig seid, drei. Aber um Himmels willen esst auf gar keinen Fall mehr!“
Dass die Sache kein Spaß ist, weiß dieser Käufer:
„Der Schmerz in meinem Bauch war fast unwirklich. Es fühlte sich an, als ob Satan höchstpersönlich in mich hineingegriffen hätte, um meine Gedärme auf seinem Finger rotieren zu lassen.“
Bei manchen scheint der Gummibärchen-Verzehr sogar schwerwiegende Konsequenzen für das soziale Zusammenleben zu haben:
„Drei Tage ist es her, dass ich die Gummibärchen gegessen habe. Kontakt zu meiner Frau und meinen Kindern habe ich seitdem keinen mehr. Dafür aber neue Farben in meinem Auto, meinem Bad, meinem Bett und in meiner Küche.“
Andere wiederum machen sich die abführende Wirkung der zuckerfreien Süßigkeit zunutze:
„Lange Zeit kämpfte ich mit meinem Übergewicht, da ich nur schwer auf Burger und Pizza verzichten kann. Ich kaufte diese Gummibärchen, um etwas abzunehmen. Nie hätte ich gedacht, dass ich mein Essen einfach aus dem Anus pissen würde. Mit diesen kleinen süßen Dingern fiel mein Gewicht innerhalb weniger Monate von 118 auf 98 Kilogramm.
Wer etwas gegen sein krankhaftes Übergewicht tun möchte, sollte diese Dinger kaufen. Sie werden alles, was du gerade gegessen hast, geradewegs in die Toilettenschüssel spülen.“
Aber nicht für jeden ist der oben genannte Tipp nachahmenswert:
„Wischen war nicht mehr möglich. Das Klopapier verwandelte sich umgehend in ekelhaftes Pappmaché.“
In Deutschland sind die zuckerfreien Gummibärchen wie gesagt nicht erhältlich. Aber inzwischen hat Haribo das Produkt auch in den Vereinigten Staaten vom Markt genommen. Die Packungen hatten zwar extra auf die abführende Wirkung hingewiesen, doch offenbar benötigt das Produkt doch noch einmal eine Überarbeitung.
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Unterdessen rätseln die Amerikaner, was das deutsche Unternehmen zu dieser Attacke auf die Gedärme angetrieben haben mag. Mancher äußert gar die Vermutung, dass „die Gummibärchen Deutschlands Rache an uns sein könnten, weil wir den Zweiten Weltkrieg gewonnen haben.“
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