Die Tage werden merklich kürzer und nachts wird es mitunter schon ziemlich kalt. Da die Temperaturen tagsüber aber noch recht mild sind, fragen sich viele Menschen derzeit völlig zu Recht, ob sie jetzt schon heizen sollten. Wir klären auf, ab wann man die Heizung definitiv anschmeißen sollte.
Ab wann sollte man heizen?
Als Heizperiode gilt grundsätzlich der Zeitraum vom 1. Oktober bis zum 1. April des nächsten Jahres. In diesem Zeitraum müssen Vermieter das Heizen ermöglichen – doch das kann variieren. Ist es im Mai ungewöhnlich kalt, muss der Vermieter die Heizung anstellen. Umgekehrt gilt, dass die Heizung bei sehr hohen Außentemperaturen, möglicherweise gedrosselt werden kann. Die Frage, ab wann man heizen sollte, lässt sich dementsprechend nicht pauschal beantworten. An den folgenden Werten kannst du dich jedoch grob orientieren:
Baujahr/Bauart | Temperatur |
Häuser, die vor 1977 gebaut wurden | ab 15 bis 17 °C Außentemperatur |
Häuser, die zwischen 1977 und 1995 gebaut wurden | ab 14 bis 16 °C Außentemperatur |
Häuser, die nach 1995 gebaut wurden | ab 12 bis 15 °C Außentemperatur |
Niedrigenergiehaus | ab 11 bis 14 °C Außentemperatur |
Passivhaus | ab 9 bis 11 °C Außentemperatur |
Hierbei kommt es aber auch auf das individuelle Kälteempfinden an. Manche Menschen mögen es in der Wohnung etwas wärmer, andere wiederum etwas kühler. Ab wann die Heizung aufgedreht wird, darf in den eigenen vier Wänden natürlich jeder selbst entscheiden. Doch in Zeiten hoher Energiekosten überlegt man sich das mitunter ganz genau.
Übertriebene Sparsamkeit beim Heizen kann allerdings auch ganz schnell nach hinten losgehen. Wenn du zu wenig heizt, riskierst du nämlich Schimmelbildung in der Wohnung. Besonders anfällig hierfür sind vor allem ältere oder schlecht isolierte Gebäude.
Wie warm sollte es in der Wohnung sein?
Doch wie warm sollte es in der Wohnung letztendlich sein? Auch hier spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Du kannst dich an den folgenden Richtwerten orientieren:
- Wohnzimmer: mindestens 20 °C
- Schlafzimmer: 16 bis 19 °C
- Küche: ca. 18 °C (durch das Kochen und Backen wird hier zusätzlich Wärme ausgestrahlt)
- Kinderzimmer: 22 °C
Um deine Heizung richtig einzustellen, solltest du deshalb wissen, was die verschiedenen Zahlen und Symbole auf dem Thermostat bedeuten. Übrigens: Bei Raumtemperaturen unter 19 °C erhöht sich die Anfälligkeit für Infekte und Erkältungen. Besonders gefährdet sind hierbei ältere Menschen und Menschen, die unter einem niedrigen Blutdruck leiden.
Richtig heizen
Mit den richtigen Tipps kannst du beim Heizen im Winter nicht nur Geld sparen, sondern auch die Umwelt schonen. Achte deshalb darauf, die Heizung im Alltag nicht andauernd an- und wieder abzustellen. Wenn du die Wohnung nur kurz verlässt, reicht es völlig aus, die Temperatur der Heizung um wenige Grad abzusenken. Für eine konstante Raumtemperatur und ein noch effizienteres Heizen empfehlen sich außerdem programmierbare Thermostate. So hast du in deinem Wohnbereich immer die gewünschte Temperatur und sparst unnötige Kosten.
Um ein gutes Raumklima zu gewährleisten, solltest du auch während der Heizperiode regelmäßig lüften. Öffne das Fenster dafür immer komplett und drehe die Heizung vorher etwas herunter. Behalte außerdem die Luftfeuchtigkeit im Blick – liegt diese über 60 Prozent, ist die Gefahr von Schimmelbildung groß. Mit einem Hygrometer kannst du die Luftfeuchtigkeit kontrollieren.
Quellen: wetteronline, oekotest
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