Es ist der Traum jeder Frau: Wenn sie ihre Tage hast, einfach ein Höschen anziehen, ohne darüber nachdenken zu müssen, was an diesem Tag noch auf sie bzw. ihren Schlüpfer zukommt. Die Firma Thinx hat Unterwäsche entworfen, die verspricht, genau diesen Wunsch zu erfüllen. Jahrelang hat es gedauert, bis es die Erfindung von Miki Agrawal 2015 auf den Markt schaffte. Bis vor Kurzem war sie zusammen mit den Mitgründerinnen der Firma, ihrer Schwester Radha und der Freundin Antonia Saint Dunbar, Vorstandsvorsitzende des in New York ansässigen Start-ups.
Die Höschen gibt es bis jetzt in sechs Modellen – das saugfähigste Modell hält etwa so viel Blut wie zwei Tampons. Frauen mit sehr starken Zyklen sollten also selbst die schutzfähigste Version mit einem Tampon oder Menstruationsbecher unterstützen.
Zu dem Preis von umgerechnet 25 bis 40 Euro (je nach Modell) muss man noch anmerken, dass davon unter anderem gemeinnützige Frauenprojekte in Entwicklungsländern finanziert werden. Günstigere Alternativen zum Vorreiter gibt es aber mittlerweile zuhauf.
Wie beim Menstruationsbecher ist dieser Umgang mit der Menstruation viel weniger umweltschädlich als bei Tampons und Binden. Du verbrauchst viel weniger Material und kannst die Höschen hoffentlich ein paar Jahre lang benutzen.
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Die Kritiken zur wasserdichten Unterbekleidung fallen unterschiedlich aus. Mehrere Journalistinnen haben Thinx ausprobiert und sind sich in der Wirksamkeit nicht ganz einig. Sogar die schärferen Kritikerinnen geben aber zu, dass einige Versprechen der Firma tatsächlich gehalten werden, denn nein, die Höschen fühlen sich nicht an wie Windeln, und nein, du wirst dich am Ende des Tages auch nicht fühlen, als hättest du einen Badeausflug in deinem eigenen Blut unternommen. Ein wenig eng und gleichzeitig polsternd finden viele Testerinnen die „stärkeren“ Höschen.
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Einige Frauen, die die Unterwäsche ausprobiert haben, weisen auch auf die Investition hin: Mit einem einzigen Stück kommst du nämlich nicht besonders weit. Damit du sie für die ganze Dauer deiner Regel tragen kannst, brauchst du mindestens zwei. Allerdings müsstest du sie dann jeweils immer umgehend waschen. Zudem erfordern sie eine mehr oder weniger spezielle Behandlung: Du solltest sie gleich nach dem Tragen mit kaltem Wasser waschen und zum Trocknen aufhängen. Keine Angst, die Kleider, die du mitwäschst, werden höchstwahrscheinlich nicht rot aus der Maschine kommen. Ein kleiner Nachteil beim Trocknen besteht darin, dass es wegen der verschiedenen Stoffschichten überdurchschnittlich lange dauert.
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Das Material funktioniert übrigens folgendermaßen: Die obere Schicht bekämpft Bakterien und lässt Flüssigkeiten in die Schicht darunter durch. Insgesamt versprechen die Herstellerinnen, dass alle Stücke aufnahme- und saugfähig, antimikrobiell und „austrittsrestistent“ sind – das heißt, wenn du sie nicht überstrapaziert, sollte von deiner Regel „nichts durchsickern“.
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Die Sprüche auf der Wäsche sollen eine Botschaft vermitteln – nämlich, dass es für eine Frau ganz normal ist, die Tage zu haben. Auf der „Sporthöschen“-Variante ist zum Beispiel „real menstruating human“, also „echter menstruierender Mensch“ zu lesen.
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Du kannst dir Erfahrungsberichte nicht nur durchlesen, sondern auch ansehen. Dieses (englischsprachige) YouTube-Video ist ein besonders unterhaltendes Beispiel:
Letztendlich finden die meisten Frauen, die es ausprobiert haben, sowohl die Idee als auch die Umsetzung insgesamt gut. Und es erleichtert „in der Regel“ ja nicht nur den Alltag erheblich, sondern dient auch noch mehreren guten Zwecken: Schließlich wird nicht jeden Tag etwas erfunden, das – zumindest potenziell – der Hälfte der Menschheit Vorteile bringt und gleichzeitig die Umwelt schützt.