Veröffentlicht inHaus & Garten, Ratgeber

Botaniker warnt: Insektenfreundliche Pflanzen können Schaden im Garten anrichten

Ein Botaniker warnt davor, wahllos insektenfreundliche Pflanzen im Garten auszusäen. Was gut gemeint ist, bewirkt nämlich das Gegenteil.

Saatgut für insektenfreundliche Pflanzen.
© dean - stock.adobe.com

Die besten Ideen zur Gartengestaltung gibt es hier. (Zum Artikel nach unten scrollen.)

Mittlerweile greifen viel Menschen zu insektenfreundlichen Pflanzen-Mischungen, wenn sie ihren Garten oder Balkon bepflanzen. Der Gedanke ist durchaus sinnvoll. Experten warnen jedoch davor, fertige Mischungen für Blumenwiesen auszusäen. Wir erklären dir, warum und wie du es besser machen kannst.

Insektenfreundliche Pflanzen

Fakt ist: Insekten benötigen nicht nur Rückzugsorte, sondern auch Pflanzen, die sie bestäuben können. Thomas Borsch, der Direktor des Botanischen Gartens Berlin, weist aber darauf hin, dass das wahllose Ausstreuen von Blumensamen keine Form von Artenschutz sei. In Bezug auf den Erhalt der Pflanzenvielfalt vor der eigenen Haustür seien aktuell viele falsche Informationen im Umlauf. Worauf du beim Aussäen insektenfreundlicher Pflanzen achten musst, erklären wir dir hier.

Saatgut für insektenfreundliche Pflanzen.
Säst du insektenfreundliche Pflanzen aus? Foto: dean – stock.adobe.com

Insektenfreundliche Pflanzen: Botaniker warnt vor diesem Fehler

Der Botaniker sagt gegenüber dem „Tagesspiegel“, dass das Verstreuen von Samen aus beliebigen, bunten Tütchen bei der Erhaltung bedrohter Arten nicht weiterhilft. Ganz im Gegenteil – man könne damit sogar großen Schaden anrichten. Doch wo genau liegt das Problem?

Es werden dadurch zunehmend Pflanzenarten in Lebensräume eingebracht, in die sie eigentlich nicht gehören. Außerdem werden Reste wertvoller Vegetationen mit spezifischen Arten umgegraben, zerstört und durch „insektenfreundliche Pflanzen“ ersetzt. Doch damit verschwinden nicht nur heimische, bedrohte Pflanzenarten, sondern auch seltene und gefährdete Insektenarten. Was von Hobbygärtnern eigentlich gut gemeint ist, bewirkt also genau das Gegenteil.

Eine Packung einer Wiesenblumen-Mischung.
Solche Mischung gibt es mittlerweile überall zu kaufen. Foto: MediaPartisans/FUNKE Digital

Die Pflanzenvielfalt erhalten

Eine Art zu erhalten, sei viel komplexer, als oft vermittelt werde. „Es hat Jahrtausende oder zum Teil Jahrmillionen gebraucht, bis innerhalb einer Art die spezifische Vielfalt entstanden ist“, sagt Borsch. Der Botaniker fordert deshalb alle Hobbygärtner auf, sich über die Pflanzenvielfalt im eigenen Garten und die regionalen Besonderheiten zu informieren. Nur so sei es möglich, bedrohte Arten zu schützen und ihren weiteren Rückgang zu verhindern.

Übrigens: Im Berlin-Brandenburger Raum zählen u. a. Silbergras, Sandstrohblumen, Heidenelke, Frühlings-Segge oder Schillergras zu den spezifischen Arten, informiert der Botaniker.

Ein Schmetterling sitzt auf einer gelben Blüte.
Pflanze lieber gezielt insektenfreundliche Blumen. Foto: IMAGO / Cavan Images

Mit dem entsprechenden Wissen über die Pflanzenvielfalt in deinem Garten schützt du Bienen und Insekten unter dem Strich mehr, als mit dem wahllosen Aussäen angeblich insektenfreundlicher Pflanzen. Achte bei der Gartengestaltung also unbedingt darauf, die Artenvielfalt zu erhalten und bedrohte Arten nicht zu zerstören. Die Insekten und Bienen werden es dir danken!

Quelle: t-online
Vorschaubilder: ©MediaPartisans/FUNKE Digital
©dean – stock.adobe.com