Die USA gelten nach wie vor als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Doch auf Japan trifft diese Beschreibung eigentlich genauso zu – zumindest wenn man sich all die Produkte und Erfindungen anschaut, die es im Land der aufgehenden Sonne gibt.
Im Folgenden findest du 9 solcher manchmal genialen, manchmal seltsamen Ideen und Innovationen, die sich bisher nur in Japan wirklich durchsetzen konnten.
1. Hausschuhe für das Badezimmer
In Japan ist es gute Sitte, sich beim Betreten der Wohnung die Schuhe auszuziehen. Gleichzeitig gilt die Toilette – unabhängig davon, wie sauber sie tatsächlich ist – als unreiner Ort, sodass man sie nicht mit demselben Schuhwerk betritt, mit dem man im Rest der Wohnung herumläuft.
Deshalb gibt es in Japan spezielle Hausschuhe, die oft sogar mit dem Schriftzug „Toilette“ bedruckt sind, sowohl für öffentliche Toiletten als auch für das private „stille Örtchen“.
2. Grünes Kitkat
„Have a break, have a Kitkat!“ Hierzulande kennt man den Schokoriegel mit Waffelfüllung in erster Linie mit klassischer Vollmilchschokolade. Mittlerweile gibt es aber auch andere Varianten, zum Beispiel mit weißer Schokolade oder Karamell, die sich aber stets am gewohnten schokoladigen Geschmack orientieren.
In Japan hingegen zeigt sich Kitkat deutlich experimentierfreudiger. Dort gibt es den Riegel nämlich in Geschmacksrichtungen wie Sake, Grüner Tee, Wasabi, Sojasauce, Mais oder Crème brûlée, um nur einige der über 100 Sorten zu nennen. Eine Übersicht aller Kitkat-Variationen findest du hier.
3. Diagonale Straßenüberquerung
Was ist typisch deutsch? Mitten in der Nacht an einer menschenleeren Straße, auf der weit und breit kein Auto zu sehen ist, an der Fußgängerampel zu stehen und zu warten, bis es grün wird. Bei so viel Liebe zur Straßenverkehrsordnung würde es uns nie im Traum einfallen, eine Kreuzung diagonal zu überqueren.
In Japan sieht das anders aus. Dort kann man in großen Städten wie Tokio Kreuzungen auch diagonal überqueren, wofür entsprechende Fahrbahnmarkierungen aufgetragen wurden. Dies wurde mittlerweile von anderen Städten übernommen, zum Beispiel von Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien oder vom norwegischen Trondheim.
4. Waschbecken im Spülkasten
Was auf den ersten Blick einem Comicheft mit Daniel Düsentrieb entsprungen sein könnte, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als gar nicht mal so dumm: Das Waschbecken ist im Spülkasten der Toilette integriert, sodass das Wasser, das zum Händewaschen benutzt wurde, nicht direkt den Abfluss hinunterfließt, sondern im Spülkasten gesammelt und für die nächste Spülung genutzt werden kann. Eine einfache wie effektive Möglichkeit, Wasser zu sparen.
5. Öffentliche Toilette mit Kindersitz
Bekannter als die Toiletten mit Waschbecken im Spülkasten sind sicherlich die japanischen Hightech-Toiletten, die mit eigenem Kontrollpanel ausgestattet sind. Weitaus pragmatischer hingegen ist folgende Toiletten-Innovation: Mütter oder Väter, die allein mit ihrem Kleinkind unterwegs sind, können ihren Nachwuchs auf öffentlichen Toiletten in solch einen Sitz setzen.
So müssen sie gar nicht erst versuchen, den Kinderwagen mit Baby auf die Toilette mitzunehmen, das Kind allein draußen warten zu lassen oder es umständlich zu halten, während sie sich zu erleichtern versuchen.
6. Abschließbare Schirmständer
Tsuyu bedeutet wörtlich übersetzt Pflaumenregen und ist der Name der Regenzeit, die vor allem im Juni und Juli vorherrscht. Dementsprechend ist der Regenschirm für viele Japaner unentbehrlich.
Um ihn aber in öffentlichen Gebäuden nicht ständig mit sich herumtragen zu müssen und um keine Angst zu haben, dass er sonst verloren geht, gibt es solche abschließbaren Schirmständer.
7. Katzencafés
Apropos Haustierersatz: Obwohl sie gerne eine Katze oder einen Hund hätten, müssen viele Japaner auf ein Haustier verzichten, weil es vonseiten des Vermieters nicht gestattet ist, weil die Wohnungen in der Regel zu klein sind oder weil die meisten Japaner wegen ihres Jobs keine Zeit haben, sich um das Tier zu kümmern.
Wer die Gesellschaft einer Katze dennoch nicht missen möchte, der kann ein Katzencafé aufsuchen. In diesen Gaststätten kann man sich nicht nur an Kaffee und Kuchen ergötzen, sondern auch mit Katzen schmusen und spielen, die dort herumtigern.
8. Familie zum Mieten
Doch vielen Japanern mangelt es nicht nur an Haustieren, sondern manchmal auch an zwischenmenschlichen Beziehungen. Allerdings ist Japan eine recht konservative Gesellschaft mit traditionellem Familienbild. Als Alleinerziehende einen Kindergartenplatz für den Nachwuchs zu organisieren oder als Single ohne Begleitung auf der Weihnachtsfeier zu erscheinen, kann dementsprechend Nachteile mit sich ziehen.
Daher gibt es in Japan Agenturen, die Familien vermieten. Schauspieler mimen einzelne Familienmitglieder oder den Lebensgefährten, der für ein Selfie posiert, das online gepostet werden kann. Sogar ganze Familien inkl. Kinder lassen sich engagieren. Dieses Mietmodell beschränkt sich ausschließlich auf die familienidyllische Inszenierung und sieht keinerlei Intimitäten vor, wie beispielsweise ein Escortservice.
9. Verkaufsautomaten
Hierzulande sind uns eigentlich nur Getränkeautomaten und auf den Bahnhöfen die Snackautomaten bekannt. In Japan kann man aber nicht nur Snacks und Limonade aus dem Automaten ziehen, sondern alles Mögliche und Unmögliche des täglichen Bedarfs: Sushi, Regenschirme, Blumensträuße, Angelköder, Spielzeug, Mangas, Unterwäsche, Pornohefte, …
Wie gesagt, gibt es die Möglichkeit, Kreuzungen diagonal zu überqueren, mittlerweile auch vereinzelt außerhalb Japans. Auch Katzencafés können beispielsweise in Berlin besucht werden. Zur Normalität ist dies alles aber noch nicht geworden. Die letzte Erfindung aus Japan, die im Gegensatz dazu auch hier in Europa eine gewisse Bekanntheit erlangt hat, war wohl der Selfiestick. Über welche der hier aufgelisteten Produkte würdest du dich freuen, wenn sie in deinen Alltag Einzug hielten?
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Quelle:brightside
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