Ob am Waschbecken oder im Wasserkocher – Kalkablagerungen entstehen vor allem in der Küche und im Bad. Die weißen Verschmutzungen sehen nicht nur unschön aus, sie sind dazu noch äußerst hartnäckig. Was hilft wirklich gegen Kalk und kann man diesen mit Hausmitteln entfernen?
Kalk mit Hausmitteln entfernen
Um die hartnäckigen Ablagerungen wieder loszuwerden, haben sich zwei altbekannte Hausmittel bewährt: Essig und Zitronensäure. Die enthaltene Säure löst den Kalk auf und er lässt sich anschließend ganz einfach abwischen. Beide Hausmittel haben allerdings ihre Vor- und Nachteile, weshalb du bei der Anwendung einige Dinge beachten solltest.
1. Kalk mit Essig entfernen
Verwende zur Entfernung der Kalkrückstände am besten Haushaltsessig (5 Prozent Essigsäure) oder verdünne Essigessenz (25 Prozent Essigsäure) im Verhältnis 1:5 mit Wasser.
Verkalkte Duschköpfe, Perlatoren von Wasserhähnen und den Waschbeckenverschluss legst du in eine mit Essig gefüllte Tasse oder Schüssel. Es dauert einige Zeit, bis sie wieder sauber sind und sich der Kalk aufgelöst hat.
Bei Kalkablagerungen in der Spüle oder am Übergang zwischen Waschbecken und Wasserhahn hilft ein in Essig getränktes Küchentuch.
Zur Reinigung des Wasserkochers kannst du ebenfalls Essig verwenden. Mische dazu 2-3 Esslöffel Essigessenz mit mindestens einem Liter Wasser und lass die Mischung im Wasserkocher aufkochen. Anschließend muss der Wasserkocher gründlich ausgespült werden.
2. Vorsicht bei Dichtungen und Armaturen
Die im Essig enthaltene Säure kann Gummi- und Kunststoffteile, wie zum Beispiel Dichtungen, angreifen. Kaffeemaschinen solltest du deshalb besser nicht mit Essig reinigen. Auch die dünne Chromschicht von Wasserhähnen und anderen Armaturen kann durch den Essig beschädigt werden.
Viele Menschen empfinden darüber hinaus den stechenden Geruch von Essig als unangenehm. Wenn Essig aufgekocht wird, entstehen sogar ätzende Dämpfe, die keinesfalls eingeatmet werden sollten. Sorge deshalb für eine ausreichende Belüftung, wenn du mit Essig arbeitest, und spüle alle behandelten Geräte und Flächen nochmal mit Wasser aus oder ab.
3. Kalk mit Zitronensäure entfernen
Natürlicher Zitronensaft enthält zwischen sechs und acht Prozent Säure. Zum Entkalken wird allerdings meist reine Zitronensäure (auch Citronensäure) verwendet. Im Drogeriemarkt erhältst du sie sowohl in Pulverform als auch in der flüssigen Variante. So verwendest du sie zur Reinigung:
- Kaffeemaschinen: Löse zwei bis drei Esslöffel Zitronensäure in einem Liter Wasser und lass die Mischung durch die Maschine durchlaufen. Anschließend zweimal mit klarem Wasser nachspülen.
- Wasserkocher: Löse auch hier zwei bis drei Esslöffel Zitronensäure in einem Liter Wasser und erhitze die Mischung direkt im Wasserkocher.
- Geschirrspüler: Streue sechs Esslöffel Zitronensäure in die leere Spülmaschine und spare das Sieb dabei aus. Wähle ein Programm ohne Vorspülgang bei mindestens 50 °C und lass die Maschine durchlaufen.
- Flächen aus Edelstahl, Kunststoff, Keramik oder Chrom: Löse drei Esslöffel Zitronensäure in einem Liter Wasser und wische die verkalkten Flächen damit ab.
- Waschmaschine: Mische sechs Esslöffel Zitronensäure mit einem halben Liter Wasser und gib die Mischung direkt in die Trommel. Starte ein 60-°C-Programm ohne Vorwäsche und ohne Textilien in der Trommel.
- Teekannen, Tassen und Kaffeebecher: Gib je nach Größe des Gefäßes einen halben oder einen ganzen Esslöffel Zitronensäure hinein und fülle es mit heißem Wasser auf. Kurz einwirken lassen und anschließend mit Wasser ausspülen.
- Duschköpfe und Armaturen: Löse eineinhalb Esslöffel Zitronensäure in einem Viertelliter Wasser und tauche die verkalkten Teile direkt in die Lösung. Bei nicht abnehmbaren Teilen kann eine Plastiktüte helfen.
Zitronensäure riecht zwar nicht nach Zitrone, hinterlässt im Gegensatz zu Essig aber keinen unangenehmen Geruch. Sie kann auch bedenkenlos zur Reinigung von Gummi- oder Kunststoffteilen verwendet werden und ist vielseitig einsetzbar. Bei besonders hartnäckigen Verkalkungen beträgt die Einwirkzeit aber mehrere Stunden. Grundsätzlich gilt auch hier: Nach der Reinigung mit klarem Wasser nachspülen.
Tipp: Bei leichten Verkalkungen kann auch natürlicher Zitronensaft (zum Beispiel von einer ausgepressten Zitrone) verwendet werden.
4. Weitere Tipps zur Anwendung
Bevor du jetzt den Kalkablagerungen in deinem Haushalt den Kampf ansagst, probierst du die beiden Hausmittel am besten an einer unauffälligen Stelle aus. Materialien wie Naturstein und Marmor vertragen grundsätzlich keine Säure und sollten mit anderen Produkten behandelt werden. Essig ist des Weiteren nicht für die Reinigung von Kupfer und Aluminium geeignet.
Achtung: Bei der Reinigung mit Säuren ist Vorsicht geboten. Für den Fall, dass deine Hände mit dem Putzwasser in Berührung kommen, solltest du möglichst Gummihandschuhe tragen. Vermeide unbedingt, dass die Säure in deine Augen gelangt.
Essig und Zitronensäure haben sich bei der Entfernung von Kalk als besonders wirksam erwiesen. Du willst trotzdem lieber ein Experiment wagen oder etwas Neues ausprobieren? Dann versuche es doch mal mit Zahnpasta, Cola oder einer Paste aus Backpulver und Wasser.
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Quelle: ndr
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