Die Sonne scheint, die Blumen blühen und Bienen summen durch deinen Garten. Aber nicht alle Krabbeltierchen sind so nützlich wie die fleißigen Bienen. Wenn Schnecken den Salat auffressen, Blattläuse Blumen eingehen lassen und der Maulwurf auf dem Rasen eine Party feiert, endet die Toleranz für die tierischen Mitbewohner. Zum Glück gibt es aber eine ganze Reihe Tricks, um die Plagegeister auf natürliche Weise loszuwerden. Schließlich willst du doch nicht deinen Boden und deine Pflanzen verseuchen, indem du gleich zu aggressiver Chemie greifst.
Blattläuse sind eine Plage, die jeden Garten früher oder später überfällt. Umwickelt man die Hände mit Klebeband (die klebrige Seite natürlich außen) und tupft dann die Pflanzen ab, bleiben die kleinen Plagegeister hängen. Diese Prozedur sollte man mehrmals wiederholen, irgendwann ist die Anzahl stark genug ausgedünnt.
Gegen Nacktschnecken kann man Tannennadeln im Beet verteilen oder daraus eine Barriere um es bauen. Die schleimigen Kriechtiere mögen den Geruch nicht und können die Nadeln auch nur schwer überwinden. Man kann aber auch einen Becher Bier neben den betroffenen Pflanzen eingraben. Der Geruch zieht die Schnecken an und sie ertrinken. Allerdings ist diese Methode nur im Frühling empfehlenswert, die Gründe sind HIER nachzulesen. Die weitverbreitete Spanische Wegschnecke ist übrigens eine eingeschleppte Art und kann zu einer großflächigen Plage werden.
Um das Übel an der Wurzel zu packen, kann man aber auch Weinbergschnecken im Garten aussetzen, denn sie fressen mit Vorliebe die Eier von Nacktschnecken. Achtung: Gehäuseschnecken ernähren sich vorzugweise von Welkfutter, wohingegen Nacktschnecken Pflanzen komplett kahlfressen.
Tummeln sich im Beet Ameisen, helfen verstreute Zitronenschalen oder Gewürznelken – und das ganz ohne die wichtigen Tiere zu töten. Man kann aber auch Lavendel anpflanzen. Der erfreut nicht nur das Auge, sondern hält sogar Mücken und auch Blattläuse fern.
Blutspenden ist zwar eine gute Sache, doch sollte man sein Blut lieber der Blutbank spenden und nicht den lästigen Mücken. Der starke Geruch von Tomatenpflanzen hält die stechenden Vampire aber ab. Hat so ein Plagegeist schon zugestochen, einen Teelöffel Salz in kaltem Wasser auflösen und auf den Stich geben. Besonders Kindern wird so das endlose Kratzen erspart.
Wespen kommen gar nicht erst angeflogen, wenn man etwas Kaffeepulver in ein feuerfestes Gefäß gibt und es anzündet. Von Fallen mit Zuckerwasser oder anderen süßen Sachen ist abzuraten, denn das lockt die Tiere erst recht an. Wenn die Wespe schon gestochen hat, kann man ein feuchtes Stück Würfelzucker auf die Stelle legen. Er zieht das Gift aus dem Stich. Eine halbe Zwiebel hilft aber auch. Mehr Tricks, die gegen die Wespenplage helfen, gibt es HIER.
Ruiniert der Maulwurf den Rasen, kann man Rasierwasser mit etwas Wasser verdünnen und in die Gänge gießen. Der starke Geruch vertreibt das Tier ohne, dass es Schaden nimmt. Das funktioniert auch mit anderen stark riechenden Dingen, wie Knoblauch oder Meerrettich. Achtung: Maulwürfe stehen unter Naturschutz, fressen Schädlinge und lockern das Erdreich auf. Bis auf die unschönen Hügel auf dem Rasen, sollte man sich eigentlich sogar über diesen Besuch freuen. Die aufgewühlte Erde der kleinen Hügel ist noch dazu sehr nützlich, denn sie eignet sich hervorragend zum Bepflanzen von Töpfen und Blumenkästen, da die dunkle, nährstoffreiche Erde aus tiefen Erdschichten kommt, an die wir sonst nur schwer herangekommen wären.
Um gegen alle Schädlinge etwas zu unternehmen, ist es hilfreich Rückzugsorte für Nützlinge wie Igel, Vögel und Frösche zu schaffen. Gibt es in deinem Garten Hecken, Steinhaufen, einen Teich und dicht bepflanzte Ecken, haben die Tiere ein Versteck und danken es dir, indem sie die Schädlinge verputzen.
Und ganz zum Schluß: Tummeln sich Ratten oder Mäuse im Garten, sollte man besser den Kammerjäger kontaktieren, damit alle Tiere mit einem Mal und für lange Zeit verschwinden. Das gilt auch bei Wespen- und Hornissennestern. Niemals selber Hand anlegen! Außerdem stehen Hornissen unter Naturschutz.
Oberstes Ziel beim Loswerden der Plagegeister sollte immer sein, dem eigenen Garten und dem Tier selbst möglichst wenig zu schaden. Fast jedes Tier hat auch einen positiven Nutzen und man sollte sich immer fragen, ob das Tier wirklich der Pflanze schadet, wie Nacktschnecken und Blattläuse, oder ob es einfach nur die Ordnung im Garten stört, wie ein Maulwurf und Ameisen.