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Mutter-Kind-Parkplatz: Wer darf hier wirklich parken?

Sie sind breiter und näher am Eingang: Mutter-Kind-Parkplätze bieten Autofahrern mit Kindern Vorteile. Doch droht Falschparkern ein Bußgeld?

Schild, das auf einen Mutter-Kind-Parkplatz hinweist
© IMAGO / imagebroker

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Mutter-Kind-Parkplätze sind vor Supermärkten, Einkaufszentren oder Krankenhäusern zu finden und speziell für Autofahrer gedacht, die ein Kind mit dabei haben. Doch dürfen wirklich nur Mütter auf diesen speziell ausgewiesenen Parkplätzen stehen und droht ein Bußgeld, wenn man sein Fahrzeug dort abstellt, obwohl man gar kein Kind hat? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um die Mutter-Kind-Parkplätze.

Was ist das Besondere an einem Mutter-Kind-Parkplatz?

Vor dem Eingang eines Geschäfts befinden sich Mutter-Kind-Parkplätze
Mutter-Kind-Parkplätze befinden sich meist in der Nähe vom Eingang. Foto: IMAGO / Horst Rudel

Zunächst trifft die Bezeichnung Mutter-Kind-Parkplatz nicht ganz zu. Diese speziellen Parkplätze sind für all jene gedacht, die mit einem Kleinkind unterwegs sind. Hierzu zählen also auch Väter, Großeltern, Onkel, Tanten und alle anderen Erwachsenen mit kindlichen Beifahrern. Ebenso ist der Parkplatz auch für schwangere Frauen gedacht. Die Stellflächen sind meist mit einem Hinweisschild gekennzeichnet, auf dem teilweise auch ein Kinderwagen oder eine Frau mit Kind an der Hand abgebildet ist.

Mutter-Kind-Parkplätze sind in der Regel breiter als die normalen Parkplätze und näher am Eingang beispielsweise des Supermarktes gelegen. Die breiteren Stellflächen unterstellen den Fahrern nicht unterschwellig schlechtere Einparkkünste, sondern sie sollen das Ein- und Aussteigen mit Kindern erleichtern. Jeder, der schon einmal eine Babyschale vom Rücksitz gehoben hat oder aufpassen musste, dass der Nachwuchs nicht schwungvoll die Autotür beim Öffnen an das Nachbarauto knallt, weiß um die Platzvorteile von Mutter-Kind-Parkplätzen.

Ein Vater steigt mit seinem Sohn auf einem Eltern-Kind-Parkplatz in ein Auto.
Um ein Kind in einem Kindersitz an- oder abzuschnallen, benötigt man ausreichend Platz. Foto: IMAGO / Funke Foto Services

Die Nähe zum Eingang ist vor allem dann von Vorteil, wenn man die Kinder gerade im Auto angeschnallt hat und noch schnell den Einkaufswagen zurückbringen möchte. In der Regel hat man einen guten Blick auf die Mutter-Kind-Parkplätze und die Kids sind nicht allzu lange unbeaufsichtigt.

Darf man auch ohne Kind auf einem Mutter-Kind-Parkplatz stehen?

Vielleicht hast du ja auch schon bemerkt, dass Menschen auf diesen speziellen Parkplätzen stehen, die gar kein Kind dabei haben. Droht diesen „Falschparkern“ in solch einem Fall ein Bußgeld? Die kurze Antwort lautet: nein!

Schild, das auf einen Mutter-Kind-Parkplatz hinweist
In der StVO gibt es dieses Schild nicht. Foto: IMAGO / imagebroker

Die deutsche Straßenverkehrsordnung (StVO) kennt Mutter-Kind-Parkplätze nicht. Aus diesem Grund sind auch keine Buß- oder Verwarngelder fällig, wenn man sich kinderlos auf solch einen Parkplatz stellt. Du musst dir also weder das Kennzeichen notieren noch eine hitzige Diskussion mit dem Parksünder beginnen.

Nutzt du jedoch private Parkflächen oder fährst in ein Parkhaus ein, akzeptierst du die Nutzungsbedingungen des Betreibers. Wenn dieser deutlich macht, dass besonders gekennzeichnete Parkplätze ausschließlich zweckentsprechend genutzt werden dürfen, können im Falle eines Nichtbeachten Folgen drohen, wie zum Beispiel ein Abschleppen des Falschparkers. Diese Folgen müssen für alle Autofahrer durch ein Schild gut erkennbar sein.

Warum solltest du trotzdem nur mit einem Kind den Mutter-Kind-Parkplatz nutzen?

Ein weißes Auto fährst auf einen Mutter-Kind-Parkplatz.
Es zeugt von einer guten Erziehung, wenn man diese Parkplätze Autofahrern mit Kindern vorbehält. Foto: IMAGO / Funke Foto Services

Auch wenn Parksündern keine Strafen drohen, wenn sie diese speziell gekennzeichneten Stellflächen nutzen, gebietet es dennoch der Anstand, dass solche Parkplätze wirklich nur Personen mit Kindern vorbehalten sind. Irgendwann kommt jeder vielleicht einmal in eine Situation, in der er auf solch einen breiteren Parkplatz angewiesen ist. Verzichte also bei der Parkplatzsuche auf deine eigene Bequemlichkeit.

Übrigens liegt es im Ermessen der Eltern, bis zu welchem Alter der Kinder die Nutzung eines Mutter-Kind-Parkplatzes sinnvoll ist. Für viele ist bereits ein 8-jähriges Kind groß genug für einen normalen Parkplatz, andere nutzen die vorteilhaft gelegene Stellfläche noch bis ins Teenageralter der Kids.

Wie in so vielen Lebenslagen gilt auch hier: Gegenseitige Rücksichtnahme ist das A und O!

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Quelle: 24auto.de
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