„Wenn ihr sehen wollt, wie wir so leben, kommt einfach vorbei. Wenn ihr auf Ordnung Wert legt, meldet euch rechtzeitig an!“ Könnte diese Warnung auch an deiner Wohnungstür stehen? Dann kennst du sicher auch dieses Phänomen: Kaum kündigt sich Besuch an, weiß man plötzlich nicht mehr, wo einem der Kopf steht. Überall sind Dinge, die man in Ordnung bringen könnte – und plötzlich findet man sich wieder, wie man die Gummidichtung am Kühlschrank wischt, den Kabelsalat hinter der Stereo-Anlage aufdröselt und die Fenster putzt.
Solch ein Panikputzen bringt aber überhaupt nichts außer Stress. Entspanne dich also und konzentriere dich lieber auf die Dinge, auf die Gäste wirklich achten.
1. Lüften
Das Erste, was du tun solltest, ist Lüften. Reiße sämtliche Fenster auf und schicke den Geruch von Mittagessen, Wäschetrockner und nassen Jacken nach draußen. Frische Luft ist zwar vielleicht nicht das, was deinem Besuch bewusst auffällt, aber sie lässt die ganze Wohnung gleich viel freundlicher und ordentlicher erscheinen.
2. Badezimmer
Das Badezimmer – bzw. das Gäste-WC – ist der Ort, um den du dich besonders kümmern solltest. Denn hier halten sich deine Gäste allein auf: Kein Gespräch lenkt sie ab und die Wahrnehmung richtet sich auf Details. Dazu gehören zum Beispiel der Zustand der Klobürste, Staub auf dem Klopapierhalter und ein frisches Handtuch. Den Spritzschutz der Dusche kannst du einfach zuziehen, die Armaturen am Waschbecken sowie der Spiegel sollten jedoch blank sein. Glänzen sie, wirkt alles gleich unglaublich sauber!
3. Tierhaare
Das Sofa zieht Aufmerksamkeit auf sich. Schüttle die Kissen aus und achte darauf, dass sich – wenn du Hund oder Katze hast – keine Tierhaare auf dem Polster befinden. Dein Besuch will sich ebenso wie du in einem guten Licht präsentieren. Anhaftende Fellreste auf der Kleidung lassen sich da nur schwer ignorieren.
4. Geschirrspüler
Sorge dafür, dass dein Geschirrspüler ausgeräumt ist. So kannst du schmutzige Teller und Tassen gleich einsortieren, sobald der Kaffeetisch abgedeckt wird. Je weniger Zeit du in der Küche brauchst, umso mehr kannst du dich um deine Gäste kümmern. Zur Not kann Dreckgeschirr aber auch mal im Ofen verschwinden: Sauberes Handtuch davorhängen und keiner merkt etwas.
5. Verstreutes
Nimm einen Wäschekorb und gehe einmal durch Flur, Wohnzimmer und Bad. Alles, was nicht auf seinem Platz liegt, landet im Wäschekorb und wird erstmal ins Schlafzimmer verbannt. Den Stapel mit deinen Zeitschriften und die Kuscheldecke richtest du so aus, dass Kante auf Kante liegt – der Effekt solcher Kleinigkeiten ist unschlagbar. Alles, was nach Muße aussieht, darf übrigens liegenbleiben: Das Buch auf der Sessellehne, das Strickzeug oder das aufgeschlagene Frauenmagazin strahlen Gemütlichkeit aus und zeigen eine persönliche Note.
6. Boden
Den Boden nass zu wischen, ist absolut nicht notwendig. Fahre einmal mit dem Staubsauger durch Flur, Wohnzimmer, Bad und Küche, das reicht völlig aus. Der Boden fällt zwar als Erstes ins Auge, wenn man zur Tür hereinkommt, das war’s dann aber auch schon.
7. Oberflächen
Wichtiger als der Boden sind die Oberflächen, die etwas höher liegen. Je nach Lichteinfall können sich hier unschöne Staubschichten präsentieren, an denen kein Gast vorbeigucken kann. Mit einem klassischen Staubwedel befreit man Kommoden, Regale und Elektrogeräte unkompliziert von dem grauen Schleier. Moderne Staubtücher ziehen den feinen Dreck sogar regelrecht an, sodass das Abstauben noch schneller geht.
8. Terrasse
Sind unter deinen Besuchern Raucher und müssen diese bei dir draußen rauchen, solltest du auch noch einmal einen Blick auf die Terrasse oder den Balkon werfen. Gerade in der kalten Jahreszeit sammeln sich hier gelegentlich Laubhaufen, leere Blumentöpfe und Sperrmüll.
9. Garderobe
Deine Gäste sollen sich von Anfang an willkommen fühlen. Nimm alles von der Garderobe, was du momentan nicht brauchst, und schaffe Platz für die Jacken und Handtaschen deines Besuchs. Wenn dieser erst einmal nach einem freien Kleiderhaken oder nach einem Platz für seine Schuhe suchen muss, ist das eine unnötige Nachlässigkeit.
10. Wäsche
Zum Schluss noch ein Hinweis, was du nicht machen solltest: Wirf keine Waschmaschine mehr an, wenn du Besuch erwartest. Ein Wäscheständer mit trocknender Wäsche nimmt dir nicht nur wertvollen Platz weg, er ist auch ein Mahnmal für sämtliche unerledigten Aufgaben. Selbst wenn dein Besuch den Wäscheständer nie zu Gesicht bekommen wird, wird er dich dennoch unterschwellig in Unruhe versetzen.
Oft ist es hilfreich, selbst noch einmal alle Wege abzugehen, die der Besuch aller Voraussicht nach nehmen wird. Versuche, dich in seine Perspektive hineinzuversetzen – aber schaue nicht überall mit der Lupe hin! Das Wichtigste ist nämlich, dass du deine Gäste entspannt und gelassen empfängst. Ein fröhliches Lachen lässt sämtliche Unordnung verschwinden!
Falls du dich allerdings fragst, wie es diejenigen Leute machen, bei denen die Wohnung jederzeit tipptopp aussieht, dann lies dir auch unsere 17 cleveren Ordnungstricks und 3 Tipps, um den Haushalt nebenbei zu schmeißen durch. Um Unordnung grundsätzlich vorzubeugen, helfen dir auch unsere 14 Tipps und Tricks gegen Schmuddelecken im Haushalt.
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