Spätestens wenn du versuchst, den beiliegenden Papierstrohhalm eines beliebten sonnigen Getränkepäckchens in die dafür vorgesehene Öffnung zu stecken, wirst du den Wechsel von Plastik auf Papier verfluchen. Doch was nimmt man nicht alles für eine bessere Umwelt in Kauf, oder? Und so saugst du wenig begeistert an der immer weicher werdenden Papieralternative und sehnst dich heimlich nach den orangefarbenen Originalen aus Plastik zurück.
Seit etwa drei Jahren sind Einwegstrohhalme aus Plastik in der EU verboten. Die Alternativen sind zum Teil aus Edelstahl und Glas und können mithilfe einer kleinen Bürste gesäubert werden. Größtenteils gibt es die Trinkhalme jedoch aus Papier. Doch wusstest du, dass diese Papierhalme gefährliche Schadstoffe enthalten können?
Papierhalme sind oft mit schädlichen Stoffen belastet
Strohhalme sind eigentlich ziemlich überflüssig. Du könntest genauso gut deinen Aperitif, Cocktail oder Kakao ohne diese Trinkhilfe genießen. Doch gerade Kindern bereitet es eine große Freude, die Schorle im Glas durch den Strohhalm aufzublubbern. Und auch Erwachsene nutzen die Röhrchen gerne, um ihr Getränk aufzupeppen.
Dass man mit jedem Schluck gefährliche Schadstoffe zu sich nehmen kann, haben Studien in den vergangenen Jahren gezeigt. So hat zum Beispiel Öko-Test herausgefunden, dass zwar krebserregende Chlorpropanole, die in früheren Untersuchungen nachgewiesen wurden, kein Thema mehr sind – völlig unbedenklich sind die Papierhalme dennoch nicht.
In den untersuchten Proben wurde zum Teil umweltschädliches PFAS, erhöhte Mengen des gesundheitsschädlichen Kontaktallergens Benzisothiazolinon sowie Aluminium, das schädlich für die Nieren und das Nervensystem sind, gefunden. Einige Papiertrinkhalme dürften laut Öko-Test eigentlich gar nicht verkauft werden.
Die per- und polyfluorierten Alkylverbindungen, kurz PFAS genannt, sollen die Produkte schmutz- und wasserabweisend machen. Gewisse PFAS sind für Menschen und Tiere toxisch und stehen im Verdacht, zahlreiche gesundheitliche Auswirkungen zu verursachen. Gelangt PFAS in die Umwelt, lässt es sich kaum abbauen. Enthalten die Papiertrinkhalme PFAS, sind sie also alles andere als eine umweltfreundliche Alternative zu den Plastikhalmen.
Greife lieber zu Mehrwegtrinkhalmen
Neben der Schadstoffbelastung fallen die Papiertrinkhalme noch durch weitere Nachteile unangenehm auf: Sie werden sehr schnell weich, sind instabil, riechen unangenehm und haben einen gewöhnungsbedürftigen Eigengeschmack.
Wenn du bei deinem Getränk nicht auf einen Trinkhalm verzichten möchtest, solltest du stattdessen lieber auf Alternativen aus Glas oder Edelstahl setzen. Diese Mehrweghalme kannst du reinigen und wiederverwenden, sie haben keinen Eigengeschmack und mit ihnen macht das Blubbern ebenso viel Spaß.
Diese Beiträge zum Thema Umwelt könnten dich auch interessieren:
- 8 umweltschädliche Produkte, auf die du verzichten solltest
- Teelichter einfrieren: Gut für den Geldbeutel und die Umwelt
- Mülltrennung: Neues PET-Flaschen-Design macht Recycling leichter
- Waschpulver oder Flüssigwaschmittel: Was ist besser?
- Bis zu 5.000 Euro Bußgeld: Das passiert, wenn du die Solarpflicht ignorierst
Quelle: utopia.de, oekotest.de
Vorschaubild: ©Catherine Falls Commercial via Getty Images