Im Herbst sammeln viele Menschen fleißig Pilze im Wald. Kein Wunder, denn die Früchte sind nicht nur köstlich, sondern auch sehr gesund. Da sich frische Pilze aber nur einige Tage halten, sollten sie schnell weiterverarbeitet werden. Doch was ist, wenn du bei deiner „Jagd“ mehr Pilze gesammelt hast, als du essen kannst?
Kein Problem! Denn Pilze lassen sich hervorragend trocknen. So hast du noch mehrere Wochen oder gar Monate später etwas von deiner Ausbeute.
Pilze trocknen
Beim Trocknen entziehst du den Pilzen Wasser und beugst damit einem Verderben durch Bakterien vor, da sich diese ohne Wasser nur schwer ansiedeln können.
Um die Pilze für das Trocknen vorzubereiten, musst du sie zunächst säubern. Dies kannst du mit einem Pinsel oder einem Stück Küchenpapier tun. Vor dem Trocknen sollten Pilze nicht gewaschen werden oder zu nass sein, da sich sonst Schimmel bilden kann.
Pilzsorten, die sich besonders eignen
Hierzulande kannst du viele verschiedene Pilzarten finden, die essbar sind und sich hervorragend zum Trocknen eignen:
- Steinpilze
- Champignons
- Austernpilze
- Butterpilze
- Rotkappen
- Maronen
Pfifferlinge, Milchlinge und Maipilze sollten hingegen nicht getrocknet werden, da sie dabei stark an Geschmack verlieren und zäh werden.
Pilze trocknen: an der Luft, im Ofen oder im Dörrautomaten
Getrocknete Pilze sind über eine recht lange Zeit haltbar. Um Pilze zu Hause zu trocknen, gibt es drei Möglichkeiten. Du kannst die an der Luft trocknen lassen oder für den Trocknungsvorgang einen Backofen oder einen Dörrautomaten verwenden.
Pilze an der Luft trocknen lassen
Diese Methode bietet sich vor allem im Sommer an, denn heiße und trockene Luft entzieht den Pilzen Wasser. Je niedriger die Außentemperatur ist, desto weniger Wasser kann die Luft aus der Umgebung aufnehmen. Deshalb sollten Pilze im Herbst und Winter im Haus getrocknet werden. Dies geschieht am besten in der Nähe von Heizkörpern.
Um Pilze an der Luft zu trocknen, solltest du sie auf ein Gitter legen, ohne dass sie einander berühren, oder auf eine Schnur auffädeln.
Der größte Vorteil dieser Methode ist, dass dabei kein Strom verbraucht wird. Allerdings benötigen die Pilze etwa 2-3 Tage, bis sie vollständig getrocknet sind.
Tipp: Trocknest du Pilze in der Sonne, wird das in ihnen enthaltenen Ergosterol in Vitamin D umgewandelt. Weil viele Menschen im Winter unter einem Vitamin-D-Mangel leiden, sind an der Luft getrocknete Pilze eine tolle Möglichkeit, um den eigenen Vitamin-D-Pegel zu erhöhen.
Pilze im Backofen trocknen
Das Trocknen der Pilze im Backofen folgt einem ähnlichen Prinzip wie das Trocknen an der frischen Luft. Weil im Ofen dauerhaft trockene Luft zur Verfügung steht und die Luft im Backofen mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, geht das Trocknen allerdings um einiges schneller.
Geh beim Trocknen im Backofen wie folgt vor:
- Heize den Ofen auf 50° C Umluft vor.
- Verteile die Pilze so auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech, dass sie einander nicht berühren.
- Platziere das Backblech auf der mittleren Schiene und lass die Pilze für etwa 4 bis 6 Stunden im Ofen trocknen.
Tipp: Klemme einen Holzlöffel in der Backofentür ein, um für bessere Umluft zu sorgen.
Pilze im Dörrautomaten trocknen
Wer einen Dörrautomaten besitzt, kann diesen auch zum Trocknen von Pilzen nutzen. Trockne die Pilze darin ähnlich wie im Ofen für etwa 2 bis 4 Stunden bei 50° C. Das Gerät verteilt die Luft optimal und so bleiben die Aromen und Vitamine in den Pilzen erhalten.
Getrocknete Pilze richtig lagern
Die getrockneten Pilze sollten luftdicht verschlossen und an einem trockenen Ort gelagert werden. So sind sie für mehrere Monate haltbar und können in Suppen, Soßen, Salaten oder anderen Gerichten verwendet werden.
Vor dem Weiterverarbeiten solltest du die Trockenpilze eine halbe Stunde in Wasser oder beispielsweise Rotwein legen. Die Textur ist zwar etwas anders als die von frischen Pilzen, dafür schmecken sie intensiver.
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