Von Anfang September bis November ist Quittenzeit. Das Kernobst, welches sich optisch und geschmacklich zwischen Birnen und Äpfeln einordnen lässt, ist fast in Vergessenheit geraten. Das ist bedauerlich, denn Quitten sind nicht nur gesund, sie lassen sich auch äußerst vielseitig verarbeiten.
Quitten schmecken ungekocht ziemlich bitter, weshalb du sie besser nicht roh essen solltest. Um Quitten zu verarbeiten und für die kalte Jahreszeit haltbar zu machen, findest du hier einige Rezeptvorschläge.
5 Rezepte, um Quitten zu verarbeiten
1. Quitten zu Quittenkompott verarbeiten
Das Grundrezept für Quittenkompott besteht aus lediglich drei Zutaten:
- 1 kg Quitten
- 500 ml Wasser
- 250 g Zucker
Reibe die Quitten mit einem Tuch gründlich ab, um den weißen Flaum auf der Schale zu entfernen. Dieser enthält nämlich Bitterstoffe. Schäle nun die Quitten, schneide sie in Achtel und entferne das Kerngehäuse. Koche das Wasser mit dem Zucker auf und lass die Quitten anschließend 15 Minuten in dem Sud köcheln. In der Zwischenzeit spülst du einige Einmachgläser mit heißem Wasser aus, um sie zu sterilisieren.
Anschließend gibst du zunächst einige Quittenstücke ohne Sud in die Einmachgläser. Lass dabei ein wenig Platz bis zum Rand und fülle die Gläser im Anschluss mit dem heißen Sud auf. Luftdicht verschlossen, hält sich das Quittenkompott in den Einmachgläsern an einem dunklen, kühlen Ort ca. ein Jahr.
2. Quittensirup herstellen
Um Quittensirup herzustellen, benötigst du die folgenden Zutaten:
- 1 kg Quitten
- 1 l Leitungswasser
- 250 g Zucker
- etwas Zitronensaft
Wenn du möchtest, kannst du den Quittensirup mit etwas Ingwer, Sternanis, Zimt oder einer Vanilleschote verfeinern. Außerdem benötigst du zur Herstellung zwei Kochtöpfe, ein Baumwolltuch oder ein Sieb zum Abseihen und sterilisierte Flaschen zum Abfüllen. Wasche auch hier die Quitten gründlich ab und entferne den weißen Flaum von den Früchten. Schneide die Quitten auf, entferne ihre Kerne und schneide sie anschließend in kleine Stückchen.
Um Quittensirup herzustellen, musst du die Quitten übrigens nicht zwingend schälen. Erhitze die gewürfelten Quitten mit dem Wasser in einem Kochtopf und lass sie so lange bei niedriger Hitze köcheln, bis sie richtig weich sind. Das dauert mindestens 30 Minuten.
Gib die Mischung nun in ein großes Baumwolltuch oder in ein feinmaschiges Sieb und presse die Quittenstückchen aus. Den Saft fängst du dabei in einem sauberen Topf auf. Gib schließlich den Zucker, die Zitrone und alle optionalen Zutaten zum Saft hinzu. Koche den Quittensirup auf und lass ihn anschließend weitere 15 Minuten köcheln. Fülle den fertigen Quittensirup direkt in saubere Flaschen, verschließe diese und lass sie komplett auskühlen.
Hinweis: Mit Quittensirup kannst du nicht nur erfrischende Getränke herstellen, sondern auch verschiedene Desserts verfeinern. Ungeöffnet hält sich der Sirup mehrere Monate. Wenn du eine Flasche öffnest, solltest du sie aber im Kühlschrank lagern und innerhalb weniger Tage verbrauchen.
3. Quitten zu Quittensaft verarbeiten
Um Quittensaft herzustellen, wäschst du zunächst drei Quitten gründlich ab. Viertele und entkerne die Früchte, bevor du sie in dünne Scheiben schneidest. Fülle nun einen Kochtopf mit zwei Litern Wasser und gib die Quitten, einen Schuss Zitronensaft und etwas Vanillemark hinzu. Lass die Quitten bei schwacher Hitze ca. 30 Minuten köcheln, bis sie zu zerfallen beginnen.
Gieße den Quittensaft durch ein Sieb in einen weiteren Topf ab und fange das Fruchtfleisch auf. Dieses kannst du noch verwenden, um Quittenmarmelade herzustellen (siehe Punkt 5). Süße den Quittensaft nach Bedarf mit Zucker oder Honig und koche ihn nochmal kurz auf. Anschließend füllst du den heißen Quittensaft in Glasflaschen ab.
4. Quittengelee herstellen
Um Quittengelee herzustellen, benötigst du folgende Zutaten:
- 1 kg Quitten
- Wasser
- 500 g Gelierzucker (2:1)
- etwas Zitronensaft
- bei Bedarf ein Stück Ingwer
Wasche die Quitten gründlich ab, entferne Stiele und Kerngehäuse und schneide die Früchte in kleine Stückchen. Gib diese nun in einen Kochtopf und fülle so viel Wasser auf, dass sie gerade so bedeckt sind. Bringe den Inhalt des Topfes zunächst zum Kochen, bevor du anschließend die Temperatur reduzierst. Bei schwacher Hitze muss die Mischung mehrere Stunden köcheln, bis die Quitten ganz weich sind. Rühre gelegentlich um und wundere dich nicht: Der Sud verfärbt sich mit der Zeit orange-rötlich.
Gieße den Sud nach der mindestens zweistündigen Kochzeit durch ein Geschirrtuch und fange die Flüssigkeit (maximal 700 ml) auf. Gib nun etwas Zitronensaft und den Gelierzucker hinzu, bevor du die Mischung erneut für drei Minuten aufkochen lässt. Führe eine Gelierprobe durch, indem du einen Esslöffel des Suds auf einen kalten Teller gibst. Lass das Gelee auf dem Teller abkühlen und kontrolliere, ob es fest genug ist. Wenn nicht, muss die Masse noch einige Minuten länger köcheln, bevor du die Gelierprobe wiederholst.
Wenn das Quittengelee die richtige Konsistenz hat, füllst du es in sterilisierte Einmachgläser ab. Verschließe die Deckel fest und stelle die Gläser für ein paar Minuten auf den Kopf. Auch ohne Kühlung hält sich das Gelee für mehrere Monate bis Jahre.
Tipp: Die aufgefangenen, gekochten Quittenstücke kannst du im Mixer oder mit einem Pürierstab zu Quittenmus verarbeiten. Zum Süßen eignen sich Rohrzucker, Datteln oder Rosinen.
5. Quittenmarmelade selber machen
Quitten zu Marmelade zu verarbeiten, ist mit deutlich weniger Aufwand verbunden. Schäle etwa 1 kg Quitten, schneide die Früchte in kleine Stücke und entferne das Kerngehäuse. Gib die Quittenstückchen mit etwas Wasser und Zimt in einen Kochtopf und lass die Mischung für 15 Minuten köcheln. Püriere die Quitten nun möglichst fein und gib anschließend 500 g Gelierzucker dazu. Koche alles nochmal für drei Minuten auf und fülle die fertige Quittenmarmelade in sterilisierte Einmachgläser ab.
Quitten enthalten Vitamin C, Ballaststoffe und Kalium, wodurch sie nicht nur deine Abwehrkräfte stärken, sondern auch deiner Verdauung guttun. Ein Grund mehr, diese tollen Rezeptideen mit Quitten mal auszuprobieren.
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Quelle: utopia
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