Spricht man von „Schweißflecken“, so muss man unterscheiden: Zum einen gibt es solche, die sich schlicht aus den Rückständen der im Schweiß enthaltenen Salze, Aminosäuren, Harnstoffe und Milchsäuren zusammensetzen. Zum anderen gibt es aber auch die, bei denen es zu einer chemischen Reaktion von Schweiß und Deo gekommen ist. Hier ist größte Vorsicht geboten! Denn landen diese Deoflecken in der Waschmaschine, wird das Unheil noch viel schlimmer: Der Stoff wird hart und der Fleck noch hartnäckiger.
In diesem Artikel findest du bewährte Hausmittel für jeden Fall. Darüber hinaus solltest du jedoch immer auch die Besonderheit deines Textils im Auge behalten: Helle Stoffe erfordern eine andere Behandlung als dunkle, Baumwolle eine andere als Wolle oder Seide. Doch keine Sorge, hier kommt der passende Rat, wie du Schweißflecken entfernen bzw. Deoflecken entfernen kannst.
1.) Selbstgemachter Fleckenentferner
- Hilft bei sämtlichen Fleckenarten auf hellen Stoffen.
Mische eine Tasse Spülmittel, 4 Tassen Wasserstoffperoxid (3 %) und 2 Tassen Backpulver und arbeite den Fleckenentferner mit einer weichen Bürste in die betroffene Stelle ein. Nach etwa 3 Stunden Einwirkzeit wäschst du den Fleckenentferner mit klarem Wasser aus.
Füllst du den Fleckenreiniger in eine Sprühflasche um, kannst du ihn auch zur Vorbehandlung deiner regulären Wäsche nutzen. Bei normalen Flecken ist kein Einwirkenlassen notwendig.
2.) Gebissreiniger
- Hilft bei Schweiß- und Deoflecken auf weißen Stoffen.
Gebissreiniger-Tabs lassen sich im Haushalt sehr vielfältig als Putzmittel einsetzen. Auch gegen Schweißflecken zeigen sie ihre Kraft. Denn sie lösen nicht nur Schmutz, sondern töten auch Keime ab.
Löse in einer Schüssel mit warmem Wasser zwei Tabletten Gebissreiniger auf. Lass dein T-Shirt für ungefähr 15 Minuten in der Schüssel einweichen und wasche es anschließend ganz normal in der Weißwäsche mit.
3.) Zitronensäure
- Hilft bei Deoflecken auf hellen Stoffen.
Zitronensäure eignet sich nicht nur zum Einmachen von Marmelade oder als schonender Kalklöser. Das weiße Pulver bekämpft auch wirksam gelbe Deoflecken auf heller Kleidung.
Sprüh etwas Wasser auf den Fleck und streue die Zitronensäure darüber. Nun reibst du es mit einer weichen Bürste ein und lässt es für etwa 3 Stunden einwirken. Anschließend kannst du das gute Stück ganz normal in die Waschmaschine geben.
Statt Zitronensäure funktioniert auch Waschsoda, das aber stärker bleicht. Hier darf der Farbtest an einer unauffälligen Stelle nicht fehlen!
4.) Essig
- Hilft bei Schweiß- und Deoflecken auf Buntwäsche.
Mische Essigessenz und Wasser im Verhältnis 5 zu 1 (oder Tafelessig in niedrigerer Verdünnung). Weiche das Kleidungsstück für 3 bis 4 Stunden darin ein und gib es anschließend mit der normalen Buntwäsche in die Waschmaschine.
Essig ist übrigens auch ein wirksames Mittel gegen festsitzenden Schweißgeruch.
5.) Gallseife
- Hilft bei Schweiß- und Deoflecken auf farbechter Buntwäsche.
Etwas kraftvoller als Essig löst Gallseife die Schweiß- und Deoflecken. Hier sollte man jedoch zuvor einen Farbtest machen.
Massiere die Gallseife in den Stoff und lass sie ungefähr eine halbe Stunde einwirken. Wasche das Kleidungsstück mit viel Wasser aus und wasche es anschließend bei möglichst hoher Temperatur in der Waschmaschine.
6.) Chlorreiniger
Hilft bei Deoflecken auf weißen Stoffen.
Gieße einen Schluck Chlorreiniger in eine Schüssel mit Wasser, weiche die Wäsche für circa 20 Minuten ein und spüle sie danach gut aus.
Chlorhaltige Reinigungsmittel sind recht aggressiv und sollten daher nur mit vorherigem Farbtest auf Kleidungsstücken angewendet werden. Aber wenn ohnehin zur Debatte steht, ob das T-Shirt noch gerettet werden kann oder nicht, kann es einen Versuch wert sein. Im Zweifelsfall machst du aus der Not eine Tugend und bringst gleich ein tolles Motiv auf dein Shirt (hier erfährst du, wie).
7.) Salzwasser und Alkohol
- Hilft bei Schweißflecken auf empfindlichen Stoffen.
Seide, Viskose, Spitze oder Wolle: Bei empfindlichen Stoffen musst du behutsam vorgehen. Löse zunächst möglichst viel Salz in Wasser auf, tunke ein sauberes Baumwolltuch in die Lösung und betupfe damit die Flecken. Nach ein paar Minuten saugst du das Salzwasser zusammen mit dem Schweiß mithilfe eines Küchentuchs aus dem Stoff. Restflecken behandelst du mit 90-prozentigem Alkohol oder Brennspiritus. Auch diesen tupfst du zunächst auf die betroffenen Stellen, lässt ihn kurz einwirken und nimmst ihn anschließend mit einem Küchentuch auf.
Mit dieser Methode lassen sich auch Blut- und Fettflecken entfernen.
8.) Einweichen
- Hilft bedingt bei hart gewordenen Deoflecken.
Fühlt sich das T-Shirt unter den Achseln wie ein Stück Karton an, ist es passiert: Deo und Schweiß haben miteinander reagiert und sind zu allem Überfluss auch noch mit dem Waschmittel eine Liaison eingegangen. Diese Verbindung ist kaum zu lösen, aber manchmal gelingt es doch.
Wichtig ist, dass man das Kleidungsstück für 12 Stunden einweicht – helle Stoffe in gelöster Zitronensäure, dunkle in Essigwasser. Anschließend mit einer Nagelbürste abschrubben und auswaschen.
Tipp: Dass Schweiß und Deodorant miteinander reagieren, passiert ausschließlich, wenn das Deo Aluminiumsalze enthält. Neben gesundheitlichen Aspekten ist also auch das ein guter Grund auf solche Deos zu verzichten. Vielleicht stellst du dir dein Deo ja lieber selbst her?
Wie man Schweißflecken aus Daunenkissen und Matratzen entfernt, erfährst du in den entsprechenden Beiträgen. Sollte der Schweißfleck mit den oben genannten Hausmitteln nicht zu entfernen sein, sei nicht traurig. Aus deinem Lieblingsstück kann immer noch eine tolle Deko oder ein Kissenbezug werden! So muss nichts weggeworfen werden.