Ein warmes Vollbad ist für viele die ideale Art, nach einem anstrengenden Tag zu entspannen. Immer häufiger wird dabei auch das Smartphone mit in die Wanne genommen: hier ein kleines Video angucken, dort ein bisschen mit der Freundin chatten.
Daran ist im Grunde auch nichts Schlimmes. Smartphone-Akkus haben nur eine niedrige Spannung und stellen somit keine Gefahr dar. Trotzdem sollte man damit vorsichtig sein – wie kürzlich der Fall eines 11-jährigen Mädchens auf schreckliche Weise zeigte.
Das Mädchen hatte an einem Sonntag Mitte Februar ein Bad genommen. Es wollte seine Ruhe haben und hatte daher die Badezimmertür verriegelt. Nach einiger Zeit wurde die Mutter jedoch stutzig. Zumal sie keine Geräusche mehr aus dem Bad hörte. Sie klopfte, aber niemand reagierte. Als weiterhin kein Lebenszeichen zu vernehmen war, brach ein Familienangehöriger die Tür auf: Das Mädchen lag leblos in der Wanne, das Smartphone lag im Wasser und das Ladekabel hing seitlich heraus.
Weder der Familie noch dem Notarzt gelang es, das Mädchen wiederzubeleben. Überall wies der kleine Körper Verbrennungsspuren auf. Ein Denkfehler war dem Mädchen zum Verhängnis geworden: An sich ist ein Smartphone in der Badewanne zwar relativ harmlos. Sobald es jedoch mit der normalen Netzspannung aus der Steckdose verbunden ist, kann ein Stromschlag tödlich sein. Wenngleich ein paar ungünstige Faktoren zusammenspielen müssen.
Todesfälle durch Stromschläge im Haushalt sind in den letzten Jahrzehnten selten geworden. Die allgemeine Sicherheit der elektrischen Geräte nimmt zu. Auch der pflichtweise Einbau von Fehlerstrom-Schutzschaltern (kurz: FI-Schaltern) in Neubauten hat viel zur Reduzierung von Stromunfällen beigetragen. Dennoch – vielleicht auch deswegen – kommt es immer häufiger zu Unfällen mit dem Smartphone:
- Zum einen sind Handy-Ladekabel oft kurz. Wird zum Erreichen des Netzsteckers ein Verlängerungskabel eingesetzt, steigt die Stromschlaggefahr.
- Zum anderen besteht immer auch das Risiko, dass der FI-Schalter nicht anspricht (sofern er überhaupt eingebaut ist, was in Häusern, die vor 1984 gebaut wurden, nicht der Fall sein muss).
Vor allem unter Kindern und Jugendlichen muss offensichtlich das Bewusstsein für diese Gefahr geschärft werden. Sobald der Akku lädt, hat das Handy genauso wenig an der vollen Wanne verloren wie ein Föhn.
Bleibt nur zu hoffen, dass die Eltern des kleinen Mädchens genügend Kraft finden, mit dem tragischen Ereignis umzugehen. Denn nichts ist schmerzhafter als der Verlust des eigenen Kindes.
Quelle: ©mimikama
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