6. „Vom Stillen allein wird der Kleine doch nicht satt.“
Antwort: „Ach, deshalb schleicht er nachts immer zum Kühlschrank!“
Erklärung: Solange Kind und Mutter gesund sind, reicht die Milch aus der Brust völlig aus. Beim Zufüttern mit Flaschenmilch stellt sich die Brust vielmehr auf die sinkende Nachfrage ein und produziert weniger eigene Milch. Aus gesundheitlicher Sicht wird in den ersten Lebensmonaten allgemein das ausschließliche Füttern mit Muttermilch empfohlen – und sei es in abgepumpter Form.
7. „Auf dem Boden ist es doch viel zu kalt.“
Antwort: „Ich hab’s auch mal mit der Zimmerdecke probiert, das Baby ist aber dauernd heruntergefallen.“
Erklärung: Selbst wenn Babys noch nicht krabbeln können, tut es ihnen gut, nicht nur auf dem Arm getragen zu werden oder im weichen Kinderbett zu liegen. Auf einer Krabbeldecke bekommen sie nicht nur ganz andere Eindrücke von ihrer Umgebung, es fällt ihnen auch leichter, das Drehen oder Abstützen zu üben.
8. „Wegwerfwindeln machen Jungs unfruchtbar.“
Antwort: „So früh wollte ich sowieso nicht Oma werden.“
Erklärung: Die Temperatur in Einwegwindeln ist etwa 1 Grad höher als in Stoffwindeln. Eine deswegen zu befürchtende nachhaltig geschädigte Spermienproduktion – wie eine Studie in den 1990er Jahren mutmaßte – ist aber höchst unwahrscheinlich, zumal Jungs im Kleinkindalter noch gar keine Spermien produzieren.
9. „Schläft sie denn schon durch?“
Antwort: „Im Grunde schon. Sie schaut nachts nur ab und zu nach dem Rechten.“
Erklärung: Es gibt tatsächlich Babys, die schlafen von Anfang an 6 bis 8 Stunden durch. Das ist aber die Ausnahme. Selbst bei Kleinkindern ist es völlig normal, wenn sie nachts noch ab und zu aufwachen. Niemand sollte sich deswegen verrückt machen (lassen).
10. „Das hat meinen Kindern auch nicht geschadet.“
Antwort: „Zum Glück.“
Erklärung: Die eigene Erfahrung ist das Totschlagargument gegen jede wissenschaftliche Erkenntnis. Sicher: Nicht jeder Knirps, der schreien gelassen wurde, ist traumatisiert, nicht jedes Baby bekommt einen Rückenschaden, wenn es 12 Stunden am Tag in der Wippe liegt, und manche Kinder haben sogar gesunde Zähne, obwohl sie jede Nacht Apfelsaft aus der Nuckelflasche trinken. Aber es kann eben auch anders kommen.
Großeltern, die sich in die Erziehung einbringen, sind eine große Bereicherung. Allerdings kann der ein oder andere Satz schnell falsch verstanden werden, wenn übernächtigte Eltern sich unablässig bemühen, alles richtig zu machen. Das Wichtigste ist daher, miteinander zu reden. Vielleicht hilft statt eines frechen Spruchs ja auch eine simple Nachfrage, um Zündstoff aus der Situation zu nehmen: „Wie meinst du das?“ – oder die Bemerkung, dass man über den Hinweis in Ruhe nachdenken muss.
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Quellen: umstandsforum, mamaclever, sueddeutsche
Vorschaubild: ©Flickr/Harry Heng