Ein positiver Schwangerschaftstest löst bei den meisten Frauen große Freude aus. Doch kurze Zeit später beginnt schon die Sorge, ob sie bereits während der Schwangerschaft alles richtig machen.
Mütter möchten natürlich nur das Beste für ihr Kind und informieren sich früh, worauf sie schon als Schwangere zu achten haben. Oftmals sind sie danach allerdings noch verunsicherter, denn es gibt unzählige Ratschläge im Internet und von Freunden oder Familienmitgliedern, die ihnen weismachen wollen, womit sie ihre Babys gefährden.
Die gute Nachricht für alle schwangeren Frauen: Ein Großteil der Gebote und Verbote in der Schwangerschaft ist veraltet und gilt dank neuerer Studien schlichtweg nicht mehr.
Über die folgenden 8 Schwangerschaftsverbote müssen sich Schwangere keine Sorgen mehr machen, denn sie sind eindeutig überholt:
1. Starre Regeln bei der Gewichtszunahme
Die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft wird akribisch im Mutterpass festgehalten, auch heute noch. Allerdings sind die starren Regeln, die früher bezüglich der Zunahme galten, veraltet. Wie viel Gewicht Frauen während der Schwangerschaft zunehmen, richtet sich heute vor allem danach, wie viel sie vor der Schwangerschaft gewogen haben. Dennoch ist es wichtig, das Gewicht zu dokumentieren, weil rasche Zu- und Abnahmen erste Warnzeichen sein können.
2. Allergene vermeiden
Lange Zeit galt die Devise, dass potenzielle Allergene wie Nüsse, Eier, Erdbeeren oder Milch von schwangeren Frauen gemieden werden müssen, damit das Baby keine Allergien entwickelt. Mittlerweile wurde allerdings bewiesen, dass diese Strategie wirkungslos ist und es im Gegenteil sogar ungesund ist, auf wichtige Lebensmittel wie Milch zu verzichten, da diese dem Körper wichtiges Kalzium liefert.
3. Mit dem Einkaufen warten
Schon zu Beginn der Schwangerschaft Kleidung für das Baby zu kaufen oder das Kinderzimmer einzurichten, galt jahrzehntelang als Unglücksbringer und war quasi verboten. Doch das ist zum Glück veraltet. Sicherlich braucht man in den ersten 3 Monaten noch nicht notwendigerweise das Kinderzimmer fertig zu haben, aber wer sich in den süßen Strampler verliebt, darf diesen auch schon vor dem 3. Schwangerschaftsmonat kaufen. Spätestens zur Mitte der Schwangerschaft sollte man aber auf jeden Fall mit den Vorbereitungen beginnen. Auch der Kinderwagen sollte rechtzeitig gekauft werden, da manche Lieferanten lange Lieferzeiten haben.
4. Strikte Essenspläne
Die gute Nachricht vorweg: Schwangere müssen nicht ihre komplette Ernährung umstellen. Allerdings gibt es einige Lebensmittel, auf die sie dennoch verzichten sollten. Rohes Fleisch, roher Fisch und Rohmilchkäse sind verboten. Und auch eine einseitige Ernährung, wie z.B. reine Reistage oder eine salzarme Kost, sind in der Schwangerschaft nicht ratsam. Als Faustregel gilt: Schwangere sollten regelmäßig und ausgewogen essen. Zusätzlich kann es nicht schaden, wenn man darauf achtet, hochwertige Nahrungsmittel zu sich zu nehmen.
5. Kein Verzehr von Fisch
Früher wurde oft gesagt, schwangere Frauen sollen auf den Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten verzichten, damit das Baby später nicht unter Allergien leidet. Doch dieses Verbot hat sich zum Glück als falsch erwiesen und heute weiß man, dass bis zu zwei Fischmahlzeiten pro Woche auch während der Schwangerschaft gesund sind. Allerdings sollten Schwangere vermehrt darauf achten, welche Fischsorten sie essen, da einige eine höhere Schadstoffbelastung aufweisen.
6. Abstand zu Haustieren
Lebt eine Katze im Haushalt zusammen mit einer schwangeren Frau, riet man in früher gerne dazu, das Tier abzugeben, weil Schwangere durch eine Katze Toxoplasmose bekommen könnten. Die gute Nacht für alle Katzenbesitzer: Der Stubentiger darf bleiben, allerdings sollten schwangere Frauen nicht das Katzenklo reinigen. Das gilt übrigens auf für die Käfige von Nagetieren. Und auch bei der Gartenarbeit sollten sie lieber Handschuhe tragen, um nicht mit Tierkot in Berührung zu kommen.
Auch bei Allergierisiken in der Familie rieten Experten oft zur Abgabe des Haustieres, um das Baby zu schützen. Studien haben allerdings belegt, dass Kinder, die von Anfang an Kontakt zu Tieren und deren Allergenen haben, später seltener allergische Reaktionen zeigen.
7. Kaffee, Tee und Cola sind tabu
Vor dem Genuss von Kaffee, Tee und Cola während der Schwangerschaft wurde lange Zeit strikt gewarnt. Das enthaltene Koffein erhöhe den Herzschlag des Babys und sorge für ein geringes Wachstum. Tatsächlich gilt dies aber nur bei einem wirklich hohen Konsum, aber nicht für solche Frauen, die am Tag ein Glas Cola oder ein bis zwei Tassen Kaffee oder Tee trinken. Auf Süßstoffe sollte man als Schwangere aber verzichten, da diese die Wehentätigkeit anregen können.
8. Häufige Arztbesuche
Schwangerschaft ist zwar keine Krankheit, dennoch war es vor wenigen Jahren noch gang und gäbe, dass schwangere Frauen medizinisch sehr eng überwacht wurden. Die meisten Frauenärzte führten sogar alle 4 Wochen einen Ultraschall durch und ordneten viele (unnötige) Untersuchungen an. Das hat sich mittlerweile zum Glück wieder geändert und es gilt bei Schwangeren eine neue Gelassenheit. Die Vorsorge teilen sich Ärzte und Hebammen sogar gleichermaßen. Und auch eine reine Betreuung durch die Hebamme wird von den meisten Krankenkassen übernommen – immer vorausgesetzt, es handelt sich nicht um eine Risikoschwangerschaft.
Auch wenn es sicherlich während einer Schwangerschaft ein paar Einschränkungen gibt, sollte man gelassen bleiben. Und dank weniger Verbote bleibt der Kopf frei für gute Gedanken und man kann diese schöne Zeit viel mehr genießen.
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Quelle: babyhängematte
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