Du hast neue Erde gekauft, um in der neuen Gartensaison so richtig durchzustarten. Beim Öffnen der Verpackung merkst du jedoch, dass die Blumenerde stinkt. Was nun? Gartenexperten haben verraten, dass der üble Geruch sogar ein gutes Zeichen sein kann und nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Erde unbrauchbar ist.
Damit deine Pflanzen wachsen und gedeihen, benötigen sie nicht nur Wasser und Licht, sondern auch nährstoffreiche Erde. Wenn die Blumenerde beim Öffnen stinkt, fragen sich viele zu Recht, ob sie sie nicht besser entsorgen sollten. Solange die Blumenerde nicht schimmelt, kannst du sie aber guten Gewissens für deine Gartenblumen und Zimmerpflanzen verwenden. Aus folgendem Grund:
Blumenerde stinkt: Warum das ein gutes Zeichen ist
Wenn die Blumenerde stinkt, ist das ein Zeichen dafür, dass Mikroorganismen im Substrat arbeiten und die Erde „aktiv“ ist. Die Mikroorganismen ernähren sich nämlich von unzersetztem, organischem Material und setzen dadurch Nährstoffe frei. Dabei riecht die Erde manchmal nach Ammoniak oder Gülle. Die Pflanzen können die Nährstoffe später aufnehmen. Dieser Vorgang belebt nicht nur den Boden, er fördert letztlich auch das Pflanzenwachstum.
Die unangenehmen Gerüche entstehen vor allem bei organischen Düngern, wie z.B. Hornspäne, Hornmehl, Guano oder Phytogrieß, aber auch bei torffreien Substraten mit Kompost oder Rindenhumus als Ausgangsstoff.
Tipp: Wenn dich der Geruch der Blumenerde sehr stört, lässt du den frisch geöffneten Sack mit Erde für zwei bis drei Tage stehen. So kann das Substrat in Ruhe auslüften.
Blumenerde nicht zu lange lagern
Wenn du die stinkende Blumenerde zu lange lagerst, kann die Freisetzung von Nährstoffen aber auch zum Nachteil werden. Je länger die Erde lagert, desto höher wird nämlich der Salzgehalt. Dadurch verändert sich auch der pH-Wert der Blumenerde. Wenn du die Erde jetzt noch für deine Pflanzen verwendest, könnten diese einen irreparablen Schaden davontragen. Außerdem verliert die Erde mit der Zeit ihre Struktur und ist weniger gut belüftet. Am besten vermischst du deshalb frische, stinkende Blumenerde mit alter Erde. So sollte der Geruch erträglich sein. Wenn du Pflanzerde doch mal lagern musst, dann immer an einem kühlen, trockenen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Lesetipp: Mit diesem Trick kannst du alte Blumenerde wieder fruchtbar machen.
Gute Blumenerde erkennst du übrigens nicht nur am Geruch, sondern auch an der Struktur. Diese sollte im besten Fall locker und etwas krümelig sein. Überprüfe das, indem du ein bisschen Erde mit den Händen zusammendrückst. Wenn die Erde dabei klumpt, ist sie von weniger guter Qualität. Achte beim Kauf von Pflanzerde immer auf das RAL-Siegel – Erde mit diesem Gütezeichen wird nämlich regelmäßig in unabhängigen Laboren untersucht.
Wenn du das nächste Mal einen Sack mit Pflanzerde öffnest und dir ein unangenehmer Geruch entgegenströmt, weißt du, dass das kein Zeichen von mangelnder Qualität ist. Durch die nährstoffreiche Erde können deine Pflanzen erst so richtig gedeihen!
Quellen: hoefter, jolie
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