Seit über 100 Jahren gilt der Weihnachtsstern in Deutschland als eine der beliebtesten Zimmerpflanzen zur Adventszeit. Im neuen Jahr landet die Pflanze allerdings in vielen Haushalten auf dem Kompost oder im Hausmüll. Und das, obwohl die „Euphorbia pulcherrima“ eine mehrjährige Pflanze ist, die auch im nächsten Jahr wieder in voller Pracht erstrahlen könnte.
Wenn du deinen Weihnachtsstern richtig pflegst, musst du ihn nach dem Weihnachtsfest nämlich nicht entsorgen. Damit die Zimmerpflanze auch in diesem Jahr wieder strahlend rote Blätter bekommt, gilt es jetzt – also im November – noch eine Kleinigkeit bei der Pflege zu beachten. Was du jetzt genau tun musst, um dich auch in der kommenden Adventszeit an einem strahlenden Weihnachtsstern erfreuen zu können, erfährst du hier. So viel sei verraten: Das Geheimnis liegt in den Lichtverhältnissen.
Weihnachtsstern-Trick: So bekommt er pünktlich zu Weihnachten rote Blätter
Der Weihnachtsstern gehört zu den Kurztagpflanzen und bildet erst Blüten und rote Blätter, wenn er am Tag maximal elf Stunden Licht abbekommt. Die beliebte Zimmerpflanze kommt nämlich ursprünglich aus der Gegend des Äquators und blüht in unseren Breitengraden deshalb ausschließlich im Winter. In den tropischen Gebieten gibt es keine festen Jahreszeiten, weshalb der Weihnachtsstern dort unabhängig davon wächst. Seine Blütenbildung ist allerdings abhängig von den Lichtverhältnissen. In der Herkunftsregion der Pflanze sind die Tage nie länger als zwölf Stunden, weshalb der Weihnachtsstern dort täglich eine Dunkelphase von mindestens zwölf Stunden erlebt.
Das ist der Grund, wieso die beliebte Zimmerpflanze in Mitteleuropa erst ab dem Spätherbst Saison hat. Sobald die Tage kürzer werden, steht die Pflanze länger im Dunkeln und bildet pünktlich zur Adventszeit die charakteristischen roten Blätter. Wenn die Tage ab Februar wieder länger werden, verblüht der Weihnachtsstern und bildet nur noch grüne Blätter.
Übrigens handelt es sich beim roten Teil der Pflanze streng genommen nicht um Blüten, sondern um verfärbte Hochblätter. Die Blüten selbst sind eher klein und gelb und sitzen in der Mitte der Hochblätter.
Maximal elf Stunden Licht am Tag
Um die Bedingungen der Herkunftsregion zu simulieren, stellst du den Weihnachtsstern ab Anfang November für mehrere Wochen an einen dunklen Ort. Damit sich die Blätter der beliebten Zimmerpflanze rot verfärben, darf diese allerhöchstens elf Stunden am Tag etwas Licht abbekommen. Weihnachtssterne, die du jetzt in der Gärtnerei kaufen kannst, haben diese Prozedur bereits hinter sich. Die „dunkle Phase“ muss übrigens mindestens sechs Wochen dauern. In dieser Zeit sollte dein Weihnachtsstern an einem ganz dunklen Ort stehen oder stundenweise abgedeckt werden. Damit du dich pünktlich zu Weihnachten an den roten Blättern erfreuen kannst, solltest du diese Prozedur jetzt beginnen!
Folgende Räume bieten sich in der Wohnung dafür an:
- Kellerräume ohne Fenster
- Abstellkammer
- unbeleuchtete Lagerräume
Findet sich kein geeigneter Raum, deckst du die Pflanze einfach mit einer undurchsichtigen Tüte oder einem Karton ab. Achte außerdem darauf, den Weihnachtsstern in dieser Phase regelmäßig zu gießen.
Im Anschluss an die „dunkle Phase“ stellst du deinen reaktivierten Weihnachtsstern an den gewünschten Standort. Dieser sollte nach Möglichkeit wärmer als 22 °C, hell, sonnig und vor Zugluft geschützt sein. Wenn du diese Tipps befolgst, lassen die roten Blätter nicht mehr lange auf sich warten. Pünktlich zur Adventszeit wird dein Weihnachtsstern in voller Pracht erstrahlen!
Quellen: utopia, rnd
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