Auch in diesem Jahr ist es leider wieder so weit: Zerkarien bevölkern viele deutsche Seen und trüben das Badevergnügen. Innerhalb von 4 Minuten bohren sich die winzigen Larven der Saugwürmer in die menschliche Haut und lösen extrem unangenehme Reaktionen aus.
Das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales warnt, dass in zahlreichen Berliner Badeseen wieder Zerkarien entdeckt wurden. Auch in anderen Teilen des Landes müssen Badegäste in diesem Sommer wohl besonders vorsichtig sein.
Dabei sind die kleinen Parasiten mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen, was die Sache besonders fies macht. Denn Gewissheit hat man oft erst, wenn die ersten Badegäste befallen wurden.
Der Entenfloh dringt in die Haut ein und setzt sich dort fest
Verbreitet werden die Zerkarien vor allem über Entenvögel. Im Volksmund heißen die mikroskopisch kleinen Parasiten daher auch „Entenflöhe“. Über den Kot der Enten gelangen die Eier der Saugwürmer ins Wasser. Dort suchen die geschlüpften Larven erneut nach Enten oder Schnecken als Wirt – dass sie auch Menschen befallen, ist also eigentlich ein Versehen.
Nichtsdestoweniger kann es äußerst schmerzhaft werden, wenn Zerkarien in die menschliche Haut eindringen und sich dort festsetzen.
Badedermatitis sollte man ernst nehmen
Wenn man von Zerkarien befallen wurde, zeigt sich das an einem stark juckenden Hautausschlag und Quaddeln, die sich auch mit Hausmitteln nicht beruhigen lassen. In schweren Fällen kann es darüber hinaus zu Fieber kommen. Nach etwa 10 bis 20 Tagen ist der Spuk aber in der Regel wieder vorbei. Allgemein wird ein Befall mit Zerkarien als ungefährlich eingestuft.
Ernst nehmen sollte man die Badedermatitis gleichwohl. Denn wird der Ausschlag nicht behandelt, kann es zu weiteren Hautinfektionen kommen. Bei Verdacht auf Badedermatitis sollte man also unbedingt einen Arzt aufsuchen, der auch das Gesundheitsamt informieren muss.
Kräftig abtrocknen, aber nicht duschen
Zerkarien halten sich vor allem im flachen Uferbereich auf. Kleine Kinder sind daher besonders häufig unter ihren Opfern. Bei Wassertemperaturen zwischen 26 und 28 °C sollte man die betroffenen Seen am besten ganz meiden.
Ansonsten raten die Gesundheitsämter zu einem einfachen, aber wirksamen Trick: Nach dem Baden die Haut kräftig mit dem Handtuch abrubbeln. So kann man Zerkarien, die noch nicht ganz in die Haut eingedrungen sind, loswerden.
Auch wasserfeste Sonnencreme sowie Anti-Mücken-Mittel sollen gegen Zerkarien helfen. Auf das Abduschen nach dem Baden sollte man hingegen verzichten, da das Wasser sowohl das Überleben der Saugwurmlarven als auch ihr Eindringen in die Haut begünstigt.
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Quellen: berliner-zeitung, baignades.sante
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