Holzspielzeug ist leider aus der Mode gekommen, weil Kinder mittlerweile anderes Spielzeug, nicht zuletzt elektronisches, bevorzugen. Dadurch gerät auch die Kunst, ein solches Holzspielzeug herzustellen, etwas in Vergessenheit. Dabei kann es sehr interessant sein, zu beobachten, mit wie viel Liebe zum Detail der Profi zu Werke geht.
Im Folgenden wird ein mechanisches Spielzeug gebaut, das vollständig aus Holz besteht und sich bewegen kann. Dafür werden zunächst diese beiden rechteckigen Holzstücke aufeinandergeklebt.
Sobald der Kleber getrocknet ist und die Holzstücke fest miteinander verbunden sind, werden in das schmalere der beiden Stücke neun Löcher gebohrt.
Danach werden zwei weitere Holzstücke, die in der oberen Hälfte jeweils mit einem Loch versehen wurden, hochkant angeklebt.
Anschließend wird ein rundes Holzscheit bearbeitet. Noch während des Drechselns werden mit einem Bleistift Markierungen eingezeichnet, an deren Stelle kleine Einkerbungen eingefräst werden, damit …
… das Scheit im nächsten Schritt in neun gleich große Holzscheiben geteilt werden kann. Das fertig gedrechselte Holzscheit wurde zuvor durchbohrt, wobei das Loch nicht mittig angesetzt wurde.
Damit liegen das Gestell und die ersten neun Holzscheiben vor.
Wie zuvor wird nochmals ein rundes Holzscheit zurechtgefräst und in neun Scheiben geschnitten. Allerdings werden diese zweiten neun Scheiben diesmal am Rand mit einem Loch versehen.
In diese Löcher werden kleine Holzstäbchen hineingesteckt und festgeklebt, sodass die Holzscheiben wie hölzerne Lutscher aussehen. Zudem wurde einer der Scheiben ein freundliches Gesicht verpasst.
Durch die beiden Löcher der Seitenwände des Gestells wird im nächsten Schritt ein Holzstab geschoben, auf dem die ersten neun Holzscheiben aufgereiht werden. Diese werden versetzt an den Stab geklebt, jeweils auf Höhe eines der Löcher, die zu Beginn in das schmale Holzstück gebohrt wurden. Außerdem wurde an dem Holzstab ein Griff zum Kurbeln angebracht.
Die zweiten neun Holzscheiben werden mit ihren angeklebten Stäben voran in die Löcher im Gestell gesteckt, sodass sie auf den ersten neun Holzscheiben aufliegen.
Darüber hinaus werden dem freundlichen Gesicht noch zwei Fühler gefräst.
Nachdem ein weiteres Stück Holz als Bodenplatte in das Gestell eingefügt wurde, ist das Holzspielzeug fertig. Dreht man nun an der Kurbel, wird die kleine Raupe fröhlich auf und ab tanzen.
Mit wie viel Hingabe die tanzende Holzraupe gebaut wurde und wie sie sich schließlich bewegt, kannst du dir in diesem Video (mit englischen und italienischen Einblendungen) anschauen:
Zusätzlich könnte man das Holz anmalen, bevor alles zusammengeklebt wird, damit die Raupe zum Beispiel in einem leuchtenden Grün erstrahlt. Neben dieser Raupe gibt es natürlich noch weitere tolle Holzspielzeuge, die sich in Bewegung versetzen lassen:
Die kleine Raupe und ihre Kameraden sind nicht nur simple Holzspielzeuge, sondern kleine Kunstwerke. Über sie und ihren Herstellungsprozess zu staunen macht genauso viel Spaß, wie mit ihnen zu spielen.