Wer denkt, dass nur Bad oder Küche Schmutz anziehen, der hat falsch gedacht. Tatsächlich kann das Bett mitsamt Matratze, Bettbezügen & Co. zu einem der dreckigsten Orte im Haushalt gezählt werden. Wie Studien zeigen, nehmen es die Deutschen mit der Betthygiene nämlich nicht ganz so genau. Und das, obwohl wir 26 Jahre unseres Lebens darin verschlafen!
Schweiß, Milben, Bettwanzen und Bakterien sind dabei nur ein paar der Faktoren, die für ein Getümmel an Keimen am geliebten Schlafplatz sorgen können. Daher nun acht Fakten rund um das Thema Betthygiene sowie Tipps, um diese zu verbessern:
Dreckiges Bett: Diese 8 Hygiene-Tipps helfen
1. Milben – die treuen Begleiter des Nachtschlafs
Jede Nacht gesellen sich bis zu 1,5 Millionen Milben zu uns ins Bett. Neben dem Fakt, dass dieser Gedanke einfach abstoßend wirkt, kommt noch der gesundheitliche Aspekt hinzu. Denn: Sobald sich Milbenkot mit Hausstaub vermischt, können Allergien hervorgerufen werden. Um die kleinen Spinnentiere also wieder loszuwerden oder ihnen vorzubeugen, raten die Experten dazu, der Matratze und den Daunen zweimal im Jahr ein intensives Sonnenband zu gönnen. Die UV-Strahlen der Sonne töten die Milben nämlich bereits nach 24 Stunden ab.
https://www.pinterest.de/pin/467670742532005614/2. Pyjama – Hygienefalle Nummer 1
Kaum zu glauben, aber wahr: Der Pyjama ist die größte Bazillenschleuder im Bett. Umfragen haben ergeben, dass Männer durchschnittlich 13 Tage denselben Schlafanzug tragen – Frauen sogar 17! Dass das nicht gerade hygienisch sein kann, ist klar. Schlafwäsche, die zu lange getragen wurde, kann nämlich Blasenentzündungen oder sogar Hautinfektionen hervorrufen. Deshalb sollten Pyjamas mindestens zweimal pro Woche gewechselt und bei 60 °C gewaschen werden.
3. Haut-Zeigen angesagt
Wenn man die Hygienefalle Pyjama umgehen will, kann man auch schlicht nackt zu Bett gehen. Das ist ohnehin gesünder, da der Körper schneller abkühlt, man schneller einschläft und durch die eigene Regulierung der Körpertemperatur seltener krank wird.
Trotzdem hinken die Deutschen im internationalen Vergleich mit der Nacktheit am Schlafplatz hinterher: Während weltweit jeder dritte Erwachsene nackt schläft, ist es in Deutschland nur jeder achte. Da besteht eindeutig Nachholbedarf. Aber Achtung: Der Schweiß geht nun direkt in die Bettwäsche über, daher sollte man die Bettbezüge jede Woche wechseln.
4. Was war da noch gleich mit der Bettwäsche?
Auch hier hinken die Deutschen im internationalen Vergleich hinterher: Eine Umfrage ergab, dass 80 % der Mexikaner ihre Bettwäsche wöchentlich wechseln, in den USA sind es immerhin noch 62 %. Die Deutschen hingegen wechseln im Durchschnitt erst nach drei Wochen ihre Bettwäsche und das, obwohl der Stoff bereits nach zehn Tagen von Schweiß und Hautschüppchen übersät ist.
Daher gilt: Bettzeug immer bei 60 °C mit Vollwaschmittel waschen, und zwar mindestens alle zwei Wochen. Auch Kissen sollten alle 3 Monate bei 60 °C (Feinwaschprogramm!) gewaschen werden, denn hier sammeln sich ebenfalls viele Erreger, die auf Dauer Hautunreinheiten auslösen können. Nach drei Jahren ist es dann höchste Zeit für ein neues!
5. Wer ständig liegt, nimmt zu
Nein, damit ist nicht der Schlafende gemeint, sondern die Matratze selbst, denn pro Woche verlieren wir nachts bis zu drei Liter Schweiß. Das meiste davon verdunstet zwar, dennoch saugt die Matratze stetig die restlichen kleinen Schweißtropfen auf. So kommt es dann, dass eine zehn Jahre alte Matratze in ihrem Leben schon bis zu 1.800 Liter Schweiß aufgenommen hat. Ganz schön doll.
Da Auswringen leider nicht funktioniert, helfen nur regelmäßiges Lüften und Matratzenschoner. Ein solcher absorbiert dann stattdessen den Schweiß, muss aber im Umkehrschluss mindestens einmal im Monat bei 60 °C gewaschen werden. Ansonsten verliert der Schoner seinen Zweck.
6. Apropos Matratze – wie lange ist sie überhaupt funktionsfähig?
Der Fachverband der Matratzenindustrie hat in einer Studie gezeigt, dass eine herkömmliche Matratze bereits nach sieben Jahren durchgelegen ist und ausgetauscht werden müsste. Die Deutschen warten damit aber doppelt so lang und kaufen meist erst nach 14 Jahren eine neue Matratze. Nicht nur die vielen kleinen ungebetenen Gäste, die mittlerweile in der Matratze leben, sprechen für einen Wechsel, sondern auch, dass die Matratze mit der Zeit ihre Hauptfunktion verliert – die Wirbelsäule zu stützen – und somit eigentlich unbrauchbar ist.
7. Bettenmachen ist tabu
Na gut, nicht ganz tabu. Nur sollte damit für ein paar Minuten nach dem Aufstehen gewartet werden, denn morgens nach dem Schlaf ist das Bett noch leicht warm und feucht und bietet so den perfekten Nährboden für Milben. Und tatsächlich fanden Forscher unter zusammengelegten Bettdecken mehr Milben als in ungemachten Betten. Deshalb sollte man morgens die Bettdecke erstmal umgeschlagen liegen lassen und die Fenster öffnen. Nach dem Frühstück kann man dann für Ordnung im Bett sorgen.
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Nicht nur die Bettwäsche, sondern auch Kuscheltiere werden gerne von Milben in Beschlag genommen. Daher sollte man die Plüschtierchen für zwei Tage in einer Plastiktüte einfrieren, anschließend bei 60 Grad waschen und mehrere Tage lufttrocknen lassen. Denn nicht nur Sonnenstrahlen helfen, Milben zu vernichten, sondern auch hohe Minustemperaturen. Nun können Klein und Groß wieder hygienisch kuscheln.
Echt schockierend, was sich im Bett alles so ansammeln kann und was zu dessen Verunreinigung beiträgt. Mit diesem Wissen im Hinterkopf kannst du nun aber alles tun, um dein Bett ganz einfach zu dem saubersten und gemütlichsten Ort im Haus zu machen.
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Quellen: abendzeitung-muenchen, helpling
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